Bereits im Oktober 2003 hatte Klaus Eierhoff, Vorstandsvorsitzender der Thiel Logistik AG, im Interview mit dem Trierischen Volksfreund die Trennung angekündigt. "Wir sind der Meinung, dass mit HealthCare auf absehbare Zeit kein Geld zu verdienen ist", sagte er damals. Am Freitag nun folgte die Konsequenz: Das Unternehmen teilte mit, dass man sich von allen Aktivitäten im Bereich der Krankenhaus-Vollversorgung und allen damit verbundenen Beteiligungen zum 31. Dezember 2003 verabschiedet hat. Dazu gehört die Roeser GmbH, die Medicforma.com GmbH sowie die Subitec GmbH. Auch die Anteile am Diagnose-Software-Spezialisten Dorner sind abgegeben worden. Nur die Kontraktlogistik aus dieser Sparte will man behalten. Seit einigen Jahren galt die HealthCare-Sparte als eine der großen Wachstumshoffnungen im Logistik-Bereich. Immer wieder wurde mit dem Kostendruck im Gesundheitswesen argumentiert, wodurch Krankenhäuser gezwungen seien, ihre Strukturen durch externe Dienstleister preisgünstiger zu gestalten. Firmengründer und Ex-Unternehmenslenker von Thiel Logistik Günter Thiel hatte genau darauf gesetzt. Das erwartete Wachstum blieb aber aus. Nun hat sich sein Nachfolger als Vorstandsvorsitzender der Thiel Logistik AG, Klaus Eierhoff, von den letzten großen Altlasten der Ära Thiel verabschiedet. Mitte Dezember hatte der Logistik-Spezialist bereits die hochverschuldete Schweizer Tochter BTL Logistics an die Schweizer Post verkauft. Was bleibt, ist die von Eierhoff eingeleitete Konzentration auf die Branchen Media, Fashion & Lifestyle, Möbel und Automotive sowie regionale Dienstleistungen. "Dem Ziel, unsere Kerngeschäftsfelder um nicht mehr geschäftsnotwendige Aktivitäten zu bereinigen, sind wir einen großen Schritt näher gekommen", teilte Eierhoff mit. Die Börse reagierte auf diese Meldung (noch) kaum: Der Kurs der Thiel-Aktie blieb nahezu unverändert. /woc