Kanu-Olympiasieger Grimm verpasst London

Markkleeberg (dpa) · Dreimal schlugen Fans und Zuschauer die Hände über dem Kopf zusammen, als Slalom-Kanute Alexander Grimm jeweils an ein Tor aneckte. Die drei Fehler auf dem Wildwasserkanal von Markkleeberg haben den Olympiasieger vorzeitig den Startplatz bei den Olympischen Spielen gekostet.

Schon auf den letzten Metern gab der Augsburger nicht mehr Vollgas und belegte am Samstag nur den sechsten Platz. Nach zwei vierten Rängen zum Auftakt der Ausscheidung vor Wochenfrist in Augsburg kann der Kajak-Fahrer die vor ihm liegenden Fabian Dörfler und Hannes Aigner im letzten Rennen nicht mehr einholen.

„Für ihn ist das eine große Enttäuschung“, sagte Kajak-Bundestrainer Thomas Apel, zugleich Grimms Heimcoach. Er betonte aber: „Ich darf bei den Leistungen nicht enttäuscht sein, die drei Erstplatzierten hier würden bei jedem Weltcup auf dem Podium landen.“ Während Grimm sich im Eiltempo aus der Wettkampfarena verzog, stand sein Trainer Rede und Antwort. „Alex justiert sich jetzt erstmal selber.“ Und Chefbundestrainer Michael Trummer konstatierte: „Alex ist nicht mehr so dominant, dass er sich Fehler leisten kann.“

Tagessieger wurde der Augsburger Aigner in 99,40 Sekunden vor Sebastian Schubert aus Hamm und Dörfler. Vor dem abschließenden Rennen an diesem Sonntag abermals in Markkleeberg können sich in Dörfler, Aigner, Schubert und dem Leipziger Paul Böckelmann noch vier Kajak-Fahrer Hoffnungen auf Olympia machen. „Wer sich hier durchsetzt, hat definitiv gute Chancen auf eine Olympia-Medaille“, meinte Bundestrainer Apel.

Unterdessen hat sich Jasmin Schornberg als Erste für die Olympischen Spiele in London qualifiziert. Die dreimalige Weltmeisterin aus Hamm gewann im Wildwasserkanal vor den Toren Leipzigs knapp vor Ricarda Funk. Mit zwei Siegen und einem zweiten Platz ist Schornberg nicht mehr vom ersten Platz zu verdrängen.

Der Deutsche Kanu-Verband (DKV) kann in den vier Disziplinen Kajak-Einer, Canadier, Canadier-Zweier und Kajak-Einer der Frauen jeweils nur ein Boot nach London schicken. Einen Showdown wird es um den Startplatz bei den Canadiern geben. Im finalen Lauf duellieren sich Tagessieger Jan Benzien aus Leipzig und Sideris Tasiadis aus Augsburg um den einzigen Startplatz. „Jan Benzien hat seinen Heimvorteil genutzt und sich eine gute Ausgangsposition verschafft“, urteilte Trummer. Bei den Canadier-Zweiern haben die Tagessieger Robert Behling/Thomas Becker (Schkopau) und die Zweitplatzierten David Schröder/Frank Henze (Leipzig) beste Aussichten auf London.

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