Woods mit Zauberschlag zum 73. Turniersieg

Dublin/Ohio (dpa) · Tiger Woods ist wieder auf der Jagd. Der Golfstar feierte in Dublin/Ohio seinen 73. Turniersieg und zieht mit Legende Jack Nicklaus gleich. Woods Formkurve zeigt steil nach oben - und das zwei Wochen vor den US Open in San Francisco.

Es war einer dieser magischen Momente im Golf-Leben des Tiger Woods: Mit einem Zauberschlag aus dem tiefen, dunkelgrünen Gras versenkte der Superstar den Ball an der 16. Spielbahn des Muirfield Village Golf Clubs aus rund 15 Metern direkt im Loch. Mit dem spektakulären Birdie ebnete Woods den Weg zum 73. Turniersieg seiner Karriere. Durch seinen fünften Triumph beim Memorial Tournament in Dublin/Ohio schloss der 14-malige Major-Sieger zu US-Golf-Legende und Gastgeber Jack Nicklaus auf, der ebenfalls 73 Turniere gewinnen konnte. Nur US-Ikone Sam Snead, dem sein letzter Sieg auf der PGA-Tour 1965 gelang, war mit 82 Turniersiegen noch erfolgreicher.

„Das war heute ein super Tag. Ich habe mir einfach keine Fehlschläge geleistet“, schwärmte Woods nach seiner eindrucksvollen Vorstellung auf der Schlussrunde. Dass er gerade hier, beim Turnier von Nicklaus, mit der Golf-Legende gleichziehen konnte, machte den 36-Jährigen sehr glücklich: „Es war etwas Besonderes, hier zu gewinnen.“ Nicklaus nahm Woods direkt am 18. Grün in Empfang und gratulierte dem Sport-Milliardär zum Sieg und zum spektakulären Schlag an der 16. „Es war unter diesen Umständen der beste Schlag, den ich je gesehen habe“, sagte der „Golden Bear“, der mit 18 Siegen bei den vier bedeutendsten Turnieren der Welt noch alleiniger Major-Rekordhalter ist.

Der zweite Turniersieg des Jahres kam für Woods genau zur rechten Zeit. Viele Kritiker hatten den ehemaligen Weltranglisten-Ersten nach seinen zahlreichen Verletzungen und privaten Skandalen schon abgeschrieben. Im neuen Ranking kletterte Woods vom neunten auf den vierten Platz. Der Tiger ist wieder auf der Jagd und hungrig. Bereits in knapp zwei Wochen stehen die US Open im Olympic Club in San Francisco an. In seiner kalifornischen Heimat nimmt er dann seinen 15. Major-Titel ins Visier. Selbstvertrauen dafür hat der Tiger beim Memorial Tournament genug gesammelt.

Der überragende Schlag am 16. Grün im Muirfield Village GC war die logische Konsequenz einer ganz starken Schlussrunde, in der Woods nur so vor Kraft strotzte. Mit breiter Brust lief der Tiger über die Fairways, schüchterte seine Gegner mit exzellenten Schlägen ein und verzückte die Fans. Mit vier Schlägen Rückstand war er am Sonntag (Ortszeit) auf die Runde gegangen. Am Ende spielte Woods eine starke 67, während seine ärgsten Kontrahenten Rory Sabbatini (Südafrika) und Spencer Levin (USA), die im Flight hinter Woods spielten, angesichts des spektakulären Schauspiels vor ihnen die Nerven verloren. Mit insgesamt 279 Schlägen gewann die einstige Nummer eins der Welt vor Sabbatini und dem Argentinier Andres Romero (beide 281). Der vor der Schlussrunde führende Levin (283) fiel sogar noch auf den geteilten vierten Platz zurück. Für seinen Sieg kassierte Woods 1,116 Millionen Dollar.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort