Berlin Volleys wieder deutscher Pokalsieger

Mannheim (dpa) · Erstmals nach 16 Jahren gewinnen die Berlin Volleys wieder den deutschen Volleyball-Pokal. Vor allem für Kapitän Kromm ist der Erfolg ein besonderer. Bei den Frauen siegt der Dresdner SC.

Als der Berliner Kapitän Robert Kromm den langersehnten Volleyball-Pokal endlich in Empfang nehmen durfte, brandete unter den Zuschauern in der Mannheimer SAP Arena noch mal lautstarker Jubel auf.

Im Konfettiregen und vor der Rekordkulisse von 12 000 Fans stemmte Kromm die erste Pokal-Trophäe seiner Karriere in die Höhe. Für die Berlin Volleys war der glatte 3:0-Erfolg (25:18, 25:12, 25:17) gegen Außenseiter TV Bühl der erste Pokaltriumph nach 16 Jahren. „So richtig realisieren kann ich es noch nicht, das werde ich erst im Laufe des Abends“, sagte der ergriffene Kromm. „Unglaublich, wir haben ihn alle zusammen verdient.“

Große Freude gab es auch unter den Spielerinnen des Dresdner SC, die zuvor den insgesamt vierten Pokalerfolg in der Vereinsgeschichte perfekt gemacht hatten. In einem ungleich engeren Spiel setzte sich der Bundesliga-Tabellenführer am Ende knapp mit 3:2 (25:22, 20:25, 25:18, 17:25, 15:10) gegen Titelverteidiger Allianz MTV Stuttgart durch. Zuletzt hatte der DSC 2010 den Pokal geholt. In dem packenden Match war die Dresdnerin Kristina Mikhailenko mit 23 Punkten erfolgreichste Spielerin. „Es ist einfach Wahnsinn, vor so einer Kulisse zu spielen und so ein enges Spiel zu haben“, sagte Dresdens Kapitänin Myrthe Schoot.

Noch nie zuvor hatten in Deutschland so viele Menschen ein Volleyball-Spiel besucht. Der bisherige Rekord stammte aus dem März 2006, als 11 100 Besucher bei einem Pokalspiel waren. Doch vor allen den Bühlern schien die Kulisse im Duell mit Liga-Tabellenführer Berlin mit zunehmender Spieldauer Probleme zu bereiten.

Nur bis zur Mitte des ersten Satzes konnte der Außenseiter das Spiel einigermaßen eng gestalten, dann agierten die zum Teil sehr jungen Spieler immer nervöser. Zum ersten Mal in über 150 Jahren Vereinsgeschichte stand der TVB in einem Pokalfinale - und dann gleich vor einer Rekordkulisse. Die weitaus erfahreneren Volleys nutzten die Schwächen ihrer Kontrahenten gnadenlos aus.

„Wir wussten, dass wir Pokalsieger werden, und wir haben es geschafft“, sagte Berlins Diagonalangreifer Paul Carroll, der zum besten Mann des Spiels gewählt wurde. TVB-Kapitän David Sossenheimer gab zu, dass seinem Team „einfach die Erfahrung gegen die derzeit beste Mannschaft Deutschlands“ gefehlt habe.

Dabei hatten die Volleys kurzfristig noch auf Mittelblocker Tomas Kmet verzichten müssen, der wegen einer Schleimbeutelentzündung ins Krankenhaus musste. Dennoch zeigten die mit etlichen Nationalspielern gespickten Volleys kaum Schwächen. Kmet wurde durch den starken Felix Fischer ersetzt, im Angriff sorgten vor allem die extrem effektiven Kromm und Carroll für die Punkte.

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