Der Telekommunikations-ALDI

TRIER. Mit knappem Sortiment, geringen Margen und großem Umsatz behauptet sich der Trierer Telekommunikations-Großhändler WAP Telecom auf dem Markt.

 Gründeten vor vier Jahren die WAP Telecom: Die Brüder Stefan und Andreas Schmidt (von links) vor ihrem Firmensitz in Castelforte.Foto: Wolfgang Lenders

Gründeten vor vier Jahren die WAP Telecom: Die Brüder Stefan und Andreas Schmidt (von links) vor ihrem Firmensitz in Castelforte.Foto: Wolfgang Lenders

Kurseinbrüche, Entlassungen, Pleiten: Oft genug hat die Telekommunikationsbranche in den vergangenen zwei Jahren für Negativschlagzeilen gesorgt. Trotz der Schreckensmeldungen ist der Trierer Großhändler für Mobilfunkgeräte WAP Telecom gut im Geschäft. Mit rund 100 Millionen Euro Umsatz rechnet Geschäftsführer Stefan Schmidt für das laufende Jahr. Gewinn macht er auch: "Wir arbeiten gut profitabel", verrät Schmidt.Rund 700 000 Geräte gingen im vergangenen Jahr durch das Lager der Firma, in 2003 sollen es über eine Million werden.Kleines Sortiment und große Kunden

Das Erfolgsrezept ist einfach: "Wir haben ein kleines Sortiment mit den führenden Marken, das wir preisgünstig und aggressiv vertreiben", erklärt der Geschäftsführer. "Die 20 meistverkauften Handys haben wir immer auf Lager." Insgesamt führt der Großhändler nur zwischen 200 und 300 verschiedene Artikel. Im Sortiment sind Geräte wie Mobiltelefone, PDAs und digitale Kameras. WAP Telecom verkauft nur die Geräte, kein Zubehör. "Wir sehen uns gerne als ALDI der Telekommunikation", sagt Schmidt.1999 gründeten die Brüder Stefan und Andreas Schmidt die WAP Telecom GmbH. Innerhalb der vergangenen vier Jahre hat sich der Kundenstamm des Unternehmens verändert. "Im Hype des Internets haben wir uns auf E-Commerce-Firmen gestürzt", erzählt Schmidt. "Das Internet ist nach wie vor ein gutes Medium zum Verkaufen, es ist aber sehr preisaggressiv." Über Tschibo vermarktete die Firma ein Prepaid-Handy - 60 000 Telefone wechselten an einem Tag an den Theken des Kaffeerösters den Besitzer.Inzwischen geht ein großer Teil der Mobilfunkgeräte an Teleshopping-Firmen. "Wir haben uns mit dem Trend entwickelt", sagt Schmidt. "Man muss auf die setzen, die wachsen. TV-Shopping-Kanäle legen zur Zeit enorm zu, manche haben Zuwachsraten von mehren 100 Prozent." Den Grund dafür sieht Schmidt darin, dass das Preisbewusstsein in der Bevölkerung massiv gestiegen ist. "Die Angebote im Teleshopping sind fair kalkuliert", meint er.Schmidt setzt voll auf den Standort Trier. "Die räumliche Nähe zu Kunden aus Luxemburg, Frankreich und Belgien ist sehr gut für uns." Auch beim Einkauf profitiere die Firma von den unterschiedlichen Preisen in den Ländern.Erwartungsvoll sieht der Unternehmer in die Zukunft. Startete WAP Telecom vor vier Jahren mit vier Mitarbeitern, sind es heute neun. "Wir planen, in den kommenden zwei Jahren bis zu 25 Mitarbeiter einzustellen", sagt Schmidt. Trotzdem weiß er, dass er hart kalkulieren muss. "Man muss ein Gespür für den Markt haben", meint der Händler. "Die Margen werden knapper, wir müssen die Kosten minimieren."Ein "moderates Wachstum" erhofft sich Schmidt durch die Einführung von UMTS. "Es wird in diesem Jahr noch kommen", prognostiziert er. "Interessant werden könnte es im Weihnachtsgeschäft."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort