Vom Borkenkäfer befallene Bäume schnell fällen

Freising (dpa/tmn) · Sie klingen gar nicht so gefährlich, sind aber vernichtend gefräßig: Borkenkäfer. Selbst die kühlere Jahreszeit schreckt sie nicht ab. Bäume, die von ihnen befallen sind, lassen sich kaum noch retten.

 Der Kupferstecher als Borkenkäferart frisst sich ins Gehölz. Die Bäume können nur noch gefällt, das Holz verbrannt werden. Foto: Martin Schutt

Der Kupferstecher als Borkenkäferart frisst sich ins Gehölz. Die Bäume können nur noch gefällt, das Holz verbrannt werden. Foto: Martin Schutt

Sind Bäume im Garten vom Borkenkäfer befallen, müssen sie gefällt und das Holz vernichtet werden. „Gifte oder Dünger helfen nicht“, sagt Dirk Schmechel von der Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft in Freising. „Man muss sie auch rasch fällen, sonst können Bäume in der Nachbarschaft befallen werden.“ Erste Hinweise sind braunes Bohrmehl am Fuß des Stammes. Die Rinde kann laut der Landesanstalt abfallen und die Krone sich von unten nach oben verfärben. Am Ende stirbt der Baum ab.

Es könne Monate dauern, bis sich ein Befall zeigt. Die braunschwarzen Käfer bohren die lebenden Bäume an und legen ihre Eier hinein. Die Larven fressen sich dann durch das Holz. Auch in gefällten Ästen und Stämmen hausen die Schädlinge.

Der Borkenkäfer schwärme in diesem Jahr nur noch aus, solange es mindestens 17 Grad warm ist, erläutert Schmechel. Aber er geht im Herbst und Winter nicht ein: „Der Käfer, die Larven in allen Entwicklungsstadien und die Eier überwintern und machen im Frühjahr einfach weiter.“ Daher dürfe das gefällte Holz nicht für den Kamin gelagert und getrocknet werden. „Bis das fertig ist, ist der Käfer im Frühjahr wieder unterwegs.“ Schmechel rät, die Scheite zum Bauhof oder etwa zu Unternehmen zu bringen, die Hackschnitzel produzieren.

Gartenbesitzer sollten den Befall der Gemeinde- oder Stadtverwaltung und der unteren Forstbehörde melden. Der Borkenkäfer befalle vornehmlich Wälder, im Hausgarten komme er selten vor. „Aber gerade an der Grenze zu großen Fichtenwälder ist die Gefahr groß“, sagt Schmechel. Der Schädling könne Distanzen von bis zu 600 Metern überwinden.

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