Überzogene Reaktion

Politik

Zu unserem Artikel "Verbale scharfe Schüsse gegen Peter Altmaier":
Dass Peter Altmaier das CDU-Wahlprogramm schreiben soll, erzürnt Sozialdemokraten und einige andere Politiker. Ich hatte geglaubt, nach den vollmundigen Ankündigungen des SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz wolle man sich auf politische Auseinandersetzungen konzentrieren. Ist die erste Euphorie bei den Sozialdemokraten schon wieder verflogen und man bekommt Angst, dass die Stimmung in der Bürgerschaft wieder umschlägt? Ich kann Werner Kolhoffs Kommentar "Der falsche Anti-Parteien-Reflex" nur zustimmen. Die Verbindung zwischen Regierungen und Parteien ist keine Überschreitung, sie ist der Kern der Sache. Und weil das so ist, muss man die Frage stellen, wem nutzen solche überzogene Reaktionen.
Es liegt die Vermutung nahe, dass es den Kritikern in erster Linie um billige Stimmungsmache geht, die einer sachlichen Auseinandersetzung nicht mehr zugänglich ist. Manche Kritiker müssen sich fragen lassen, wie seriös und verantwortungsbewusst sie agieren. Ob SPD-Kommunikationschef Tobias Dünow, SPD-Vize Ralf Stegner, Generalsekretärin Katarina Barley oder FDP-Vize Wolfgang Kubicki, sie zeigen sich in ihrer Reaktion als kleinkarierte Bedenkenträger.
Die Emotionalisierung der Politik macht die Bürger manipulierbar, und deshalb kann man nur hoffen, dass sich alle politisch Verantwortlichen auf die eigentliche politische Auseinandersetzung konzentrieren und nicht populistischen Schaumschlägereien folgen. Für die Parteien mögen solche überzogene Reaktionen gut sein. Für die Politik in unserem Land gilt das nicht.
Manfred Maximini, Trier

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