Programmiertes Chaos

Es wäre an der Zeit, dass beim deutschen Dauerstreitthema Rauchen in der Gastronomie endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden und nicht jede Woche eine neue alte Debatte von vorne beginnt. Die Argumente pro und contra sind seit Jahren bekannt und x-fach ausgetauscht, jetzt ist der Gesetzgeber am Zug.

Was wir in Deutschland brauchen, ist eine einheitliche Regelung mit Augenmaß, kein Flickenteppich unterschiedlicher Qualm-Vorschriften in 16 Bundesländern. Genau danach aber sieht es aus. Der dissonante Ministerpräsidenten-Chor an diesem Wochenende lässt Schlimmes erahnen. Noch sind die Meinungen der Regierungschefs viel zu unterschiedlich, als dass es bei ihrem Treffen am Donnerstag tatsächlich die vom Mainzer Ministerpräsidenten Kurt Beck angestrebte bundesweit einheitliche Lösung geben könnte. Wahrscheinlich ist vielmehr, dass es beim Thema Rauchen in der Gastronomie genauso chaotisch kommen wird wie zuletzt beim Ladenschluss: Jedes Bundesland kocht bald sein eigenes Süppchen, unterschiedliche Ausnahmen vom Qualmverbot in Restaurants und Gaststätten werden die Regel sein. Die Folge: Verwirrung im Inland, Kopfschütteln im Ausland. Und die Diskussionen über das leidige Thema werden auch in ein paar Jahren noch andauern. r.seydewitz@volksfreund.de

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