Wolgograd „King“ Kane trifft früh und spät

Wolgograd · Mit seinem Doppelpack bewahrt der Kapitän England vor einem Fehlstart.

 18.06.2018, Russland, Wolgograd: Fußball: WM, Vorrunde, Gruppe G, 1. Spieltag: Tunesien - England im Wolgograd-Stadion. Kieran Trippier (l) und Harry Kane aus England bejubeln nach Spielende den Sieg. Foto: Andreas Gebert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

18.06.2018, Russland, Wolgograd: Fußball: WM, Vorrunde, Gruppe G, 1. Spieltag: Tunesien - England im Wolgograd-Stadion. Kieran Trippier (l) und Harry Kane aus England bejubeln nach Spielende den Sieg. Foto: Andreas Gebert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Foto: dpa/Andreas Gebert

(dpa) Englands Erlöser Harry Kane (Foto: dpa) genoss seine erste Vorstellung auf der Fußball-Weltbühne in Russland sichtlich. Mit seinem Premieren-Doppelpack bei der WM bot der Kapitän der Three Lions im Fernduell mit Weltstars wie Cristiano Ronaldo und Lionel Messi eine imposante Kostprobe seines Könnens. „Ich will mich in einem großen Turnier beweisen. Ich will mich mit den Besten der Welt messen. Der einzige Weg besteht darin, auf einer großen Bühne in einem großen Moment Leistung zu bringen“, sagte Kane nach seinen ersten beiden WM-Toren (11. Minute, 90.+1) beim 2:1 (1:1) gegen Tunesien. Endlich kein verpatzter Start, endlich vorsichtige Zuversicht – all das hat England Kane zu verdanken. Als es gegen die spielerisch sehr limitierten, aber zumindest bemühten Nordafrikaner darauf ankam, war der Stürmer von Tottenham Hotspur zur Stelle. „Harry ist ein top, top Angreifer. Ich freue mich für ihn, denn hätte er nicht getroffen, dann hätte es Fragen gegeben, warum er in Turnieren nicht trifft“, meinte Nationaltrainer Gareth Southgate.

Während der WM 2014 in Brasilien, als die Briten in der Vorrunde scheiterten, war Kane noch Urlauber. Zwei Jahre später bei der EM konnte auch er das blamable Aus im Achtelfinale gegen Island nicht verhindern. Der erste WM-Startsieg seit 2006 soll nun zumindest ein vorsichtiger Beginn in ein starkes Turnier werden.

„Der Erfolg ist gewaltig. Ich bin so stolz auf die Jungs, weil wir gut gespielt haben, vor allem in der ersten Hälfte“, resümierte Kane. „Wir hätten früher ein paar Tore mehr erzielen müssen, wir haben aber immer weitergemacht. Bei einer WM geht‘s bis zur letzten Sekunde.“ Ohne Zweifel. Die jungen Engländer um ihren Anführer Kane müssen vor den weiteren Gruppenspielen gegen Panama und schließlich Belgien aber vor allem an ihrer Chancenverwertung arbeiten.

„Wir haben uns in eine gute Ausgangsposition versetzt, auf der wir aufbauen können. Vor uns liegt aber noch eine Menge Arbeit“, räumte Southgate ein, der vor 20 Jahren gegen Tunesien noch sein eigenes WM-Debüt als Spieler gefeiert hatte. Hocherfreut zeigte sich der 47-Jährige zugleich darüber, dass seine Mannschaft teils sogar dominant und stets offensiv agiert hat. Selbst in den Zitterminuten zum Schluss. „Gute Teams schießen späte Tore“, urteilte er.

Tunesien - England 1:2 (1:1)

Tunesien: Hassen (15. Ben Mustapha) - Bronn, S. Ben Youssef, Meriah, Maâloul - Sassi, Skhiri, Sliti (74. Ben Amor), Badri - F. Ben Youssef, Khazri (85. Khalifa)
England: Pickford - Walker, Stones, Maguire - Trippier, Alli (80. Loftus-Cheek), Henderson, Lingard (90.+3 Dier), Young - Sterling (68. Rashford), Kane

Schiedsrichter: Wilmar Roldan (Kolumbien) -

Zuschauer: 41 064
Tore: 0:1 Kane (11.), 1:1 Sassi (35./Foulelfmeter), 1:2 Kane (90.+1)

(dpa)
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