Bingen Landessportbund: Lutz Thieme neuer Präsident

Bingen · Mit einem Traumergebnis von 100 Prozent Ja-Stimmen ist der Wachtberger Sportwissenschaftler Professor Lutz Thieme bei der Mitgliederversammlung des Landessportbunds Rheinland-Pfalz in Bingen zum Nachfolger der Mainzerin Karin Augustin gewählt worden, die nach zehn Jahren nicht mehr kandidierte und von den 213 Delegierten einstimmig zur neuen Ehrenpräsidentin gewählt wurde.

 Die aus dem Amt geschiedene Präsidentin Karin Augustin gratuliert ihrem Nachfolger Lutz Thieme.

Die aus dem Amt geschiedene Präsidentin Karin Augustin gratuliert ihrem Nachfolger Lutz Thieme.

Foto: TV/LSB

„Neben der Person steht auch ein Programm zur Wahl“, hatte Thieme, der erstmals ein Amt auf Ebene eines Verbands antritt, kurz vor seiner Wahl betont. Der Wissenschaftler nannte sechs Ziele, die das Präsidium unter ihm verfolgen wolle – unter anderem die gesellschaftliche Akzeptanz von Leistungssportförderung und die Begünstigung des Zugangs von Kindern und Jugendlichen zum Sportverein. Hauptkriterium aber werde immer sein „zu schauen, wie die Vereine konkret gestärkt werden können“. Monika Sauer, Präsidentin des Sportbunds Rheinland, gab ihrer Hoffnung Ausdruck, „dass im rheinland-pfälzischen Sport mal wieder das Wir an erster Stelle steht und nicht das Ich.“

Zur neuen Vizepräsidentin für Finanzen wurde die 54 Jahre alte Steuerberaterin Karin Beckhaus (Mainz) gewählt. Sie ist die Nachfolgerin des Schatzmeisters Ulrich Kroeker (Nauheim). Als Nachfolger der aus beruflichen Gründen aus dem Amt geschiedenen Petra Regelin (Sörgenloch) wurde der 61 Jahre alte Oberstudiendirektor Ulrich Becker (Hochspeyer) ins Amt des Vizepräsidenten für Bildung gewählt. Der Wahl-Rheinland-Pfälzer und frühere Leichtathlet stammt aus dem westfälischen Hagen und leitet seit 24 Jahren das Heinrich-Heine-Gymnasium in Kaiserslautern. Ohne Gegenstimmen wiedergewählt wurden Claudia Altwasser (Ransbach-Baumbach) als Vizepräsidentin Gesellschaftspolitik, Jochen Borchert (Vallendar) als Vizepräsident Leistungssport, Dieter Krieger (Walsheim) als Vizepräsident Sportentwicklung und Walter Desch (Alterkülz) als Vizepräsident Kommunikation. Hartmut Emrich, Vizepräsident Finanzen beim Sportbund Pfalz, hatte eine Einzelentlastung der alten Präsidiumsmitglieder beantragt. Dieser Antrag wurde abgeschmettert, das Präsidium in toto mit klarer Mehrheit entlastet.

Zu Ehrenmitgliedern des Landessportbunds wurden die beiden kürzlich aus dem Amt geschiedenen LSB-Vizepräsidenten Magnus Schneider (Mainz), langjähriger Präsident des Sportbunds Rheinhessen, und Dieter Noppenberger (Deidesheim), langjähriger Präsident des Sportbunds Pfalz, gewählt. Mit der LSB-Ehrenplakette in Gold wurde der bisherige Schatzmeister Kroeker ausgezeichnet, mit der LSB-Ehrenplakette in Silber die bisherige Vizepräsidentin Regelin.

Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), bedankte sich bei Augustin „für lange Jahre der sehr guten Zusammenarbeit“. Über die Jahre hinweg habe sie sich „maximales Vertrauen“ erworben: „Für viele ist und bleibt sie ein Vorbild auch für das Engagement von Frauen im Sport.“ Unter dem Strich habe Augustin Herausragendes geleistet und die Goldene DOSB-Ehrennadel für ihr vorbildliches Wirken mehr als verdient. 

Zentrales Thema der Versammlung waren auch die finanzielle Situation des Sports im Land und der Bericht des Landesrechnungshofs. „Die Zusammenarbeit zwischen Sport und Politik ist aus Sicht der Landesregierung ganz überwiegend eine gute“, sagte Innenminister Roger Lewentz, der versicherte, dass die Förderung auf dem bisherigen Niveau beibehalten werde. Jährlich stelle das Land „zwischen 40 und 60 Millionen Euro als verlässliche Summe“ zur Verfügung. Was die Aufarbeitung des Landesrechnungshofsberichts anbelange, befinde man sich in sehr guten Gesprächen mit dem LSB. 

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