Bau einer weiteren Biogasanlage geplant

Reinsfeld · In Reinsfeld soll eine weitere Biogasanlage gebaut werden. Im Gemeinderat wurde am Dienstagabend über die Pläne von Landwirt Jürgen Schirra vom Birkenhof informiert.

Er will mithilfe der Firma Envitec aus Niedersachsen auf einer ihm gehörenden Ackerfläche nahe dem Radweg eine Anlage mit einer Leistungskapazität von 500 Kilowattstunden (KW) errichten.

Die bereits bestehende Biogasanlage an der B52, über die es wegen der Geruchsbelästigung wiederholt Klagen aus der Bevölkerung gegeben hat, soll bald Gesellschaft bekommen. Landwirt Jürgen Schirra will auf seinem Grund und Boden eine 500-KW-Anlage – diese Leistungskapazität hat auch die Anlage an der B52 - aufstellen. Für diese Pläne, die am Dienstagabend dem Gemeinderat vorgestellt wurden, will sich der Besitzer des Birkenhofs der Hilfe der Firma Envitec aus Lühe (Niedersachsen) bedienen. Vorgesehener Standort der Biogasanlage ist ein circa 1,5 Hektar großes Areal zwischen dem Birkenhof und dem Radweg. Die Investitionssumme beläuft sich auf 2,7 Millionen Euro. Zur Energiegewinnung sollen ausschließlich sogenannte nachwachsende Rohstoffe eingesetzt werden, also Rindergülle, Mais oder Grassilage. Um Geruchsbelästigungen zu vermeiden, würden Silagelager, Gärrestspeicher und der Annahmebunker für die „Inputstoffe“ abgedeckt.

Bislang liegt für das Projekt noch kein Bauantrag vor. Anders als bei der geplanten und umstrittenen Erweiterung der Biogasanlage an der B52 (der volksfreund.de berichtete mehrfach) sind die genehmigungsrechtlichen Hürden für Schirra und Envitec deutlich niedriger. „Es würde sich um den Bau einer privilegierten Anlage im Außenbereich handeln“, erläuterte Verbandsgemeinde-Bürgermeister Michael Hülpes (CDU) dem Reinsfelder Gremium. Das heißt: Verfügt ein Landwirt über ausreichende Flächen und hält er sich an alle Auflagen – etwa, was die Geruchsemissionen angeht – kann er eine solche Anlage bauen, ohne dass dafür eine Änderung des VG-Flächennutzungsplans und somit eine Zustimmung des VG-Rats erforderlich sind. Ortsbürgermeister Rainer Spies (SPD) machte deutlich, dass sich Reinsfeld als „Vorreiter für erneuerbare Energien im Hochwald“ sieht und für Vorhaben in diesem Bereich „aufgeschlossen ist“. Aus den Reihen des Rats gab es in der Diskussion nur eine kritische Wortmeldung. Anne Streit von der SPD betonte, „dass ich es bedenklich finde, dass vor den Toren Reinsfelds ein 500-KW-Berg aufgestellt werden soll“.

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