"Besseres Konzept als Trier"

KYLLBURG/BITBURG. (api) Noch steht sie leer. Doch bereits Ende September soll in der Halle an der Kreissparkasse Bitburg-Prüm reges Markttreiben herrschen. Zunächst jedoch müssen die Direktvermarkter für dieses Projekt gewonnen werden.

Das Grundkonzept ist gut, nur wie die konkrete Umsetzung aussehen soll, ist noch unklar. Das ist der Grundtenor aus den Reihen der Direktvermarkter, die am vergangenen Mittwoch die Diskussionsveranstaltung zum Thema "Bauernmarkthalle Bitburg" (TV berichtete) besuchten. Das Treffen hatte das Ziel, Direktvermarkter aus der Region für dieses neue Projekt des Landsozialen Arbeitskreises der Katholischen Landvolkbewegung (KLB) zu gewinnen. In der 320 Quadratmeter großen Halle neben der Kreissparkasse am Bedaplatz sollen ab Ende September regionale Anbieter ihren Kunden die Waren aus eigener Produktion verkaufen. Doch zunächst wollten die knapp 20 Diskussionsteilnehmer einige Unklarheiten beseitigen. Zu den größten Fragezeichen zählte die Kostenkalkulation. Wieviel Tagesumsatz ist nötig, damit sich die Bauernmarkthalle halten kann? Wie hoch sind die Personalkosten und Mieten für die Produktanbieter? "Konkrete Zahlen können wir erst dann benennen", erklärt Projektmanager Jürgen Oberhausen, "wenn bekannt ist, ob die Direktvermarkter als Gesellschafter oder als Pächter der Halle auftreten." Raimund Fisch, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Eifel, ergänzt: "Nähere Angaben machen wir beim ‚Runden Tisch‘ am 21. März. Dies hier ist eine öffentliche Diskussion. Da geht es uns erst einmal um das grundsätzliche Interesse der Direktvermarkter." Allerdings sorgte auch die erst vor Kurzem bekannt gewordene Insolvenz der Markthalle in Trier für Verunsicherung. Doch Nico Billen, Vorsitzender des Landsozialen Arbeitskreises der KLB, beruhigt: "Wir sind nicht Trier. Dort gibt es höhere Preise, höhere Ausstattung und zuviel Personal. Wir werden das anders anpacken." Auch Rudi Meyer, Leiter der Katholischen Landvolkshochschule (KLVHS), hält dagegen: "Da sieht man direkt, dass das nicht funktionieren kann. In dem Laden haben fünf Leute gekauft, aber dafür 20 Leute verkauft." In der Bitburger Bauernmarkthalle soll alles anders werden. Die Präsentation der breiten Produktpalette geschieht mit einfacheren Mitteln, soll aber dafür nicht weniger wirksam sein. Und das Personal wird zahlenmäßig kleiner sein, ohne dass die Beratung des Kunden darunter leidet. Auch Bitburgs Bürgermeister Joachim Streit unterstützt das Projekt weiterhin: "Das Konzept der Bauernmarkthalle ist ganz im Sinne des rheinland-pfälzischen Wettbewerbs ‚Werkstatt Innenstadt‘. Der Arbeitskreis ‚Innenstadt‘ begrüßt diese Nutzung der bis dato leer stehenden Halle zwischen Bedaplatz und Karenweg." Die kommunale Unterstützung scheint der Bauernmarkthalle also sicher zu sein. Und vielleicht tut sich auch noch etwas bei den Mietpreisen. Denn Streit erklärte: "Das Gebiet, auf dem die zukünftige Markthalle stehen soll, ist Sanierungsgebiet. Da hat die Stadt in Sachen Vermietung auch noch mitzureden." Demnach dürfe die Kreissparkasse Bitburg-Prüm als Eigentümer der Halle nur im Sinne der Stadtentwicklung vermieten. Und der Arbeitskreis "Werkstatt Innenstadt" werde somit nicht jedem Mietinteressenten, aber der Bauernmarkthalle zustimmen. Die Wirkung dieser Argumente für die Einrichtung der Markthalle zeigte sich erst am Ende des Diskussionsabends. Von den knapp 20 Teilnehmern waren noch acht Direktvermarkter bereit, sich an den "Runden Tisch" zu setzen. Wie viele davon schließlich im September einen Stand in der Markthalle eröffnen, bleibt abzuwarten.

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