Bitburg wird die Halle 300 nicht los

Bitburg · Obwohl Bitburg den Preis schon um 50 000 Euro gesenkt hat, findet die Stadt keinen Käufer für ihre Halle 300. Im Laufe des Jahres soll es für das ehemalige Militärgebäude am Flugplatz nun ein Bieterverfahren geben.

Bitburg. Beworben wird sie von einem Bitburger Makler mit Ausrufezeichen - als "Immobilie der vielen Möglichkeiten!" Und in der Tat zeigt sich die Halle 300 auf dem Bitburger Flugplatz sehr wandlungsfähig.
Dient sie doch gleichermaßen als Treffpunkt für wilde Abschlusspartys, als Saal für gediegene Konzerte, als Austragungsort großer Skatturniere und bei Bedarf sogar als Zoo - erst wenige Wochen ist es her, dass dort Hunderte verschiedener Vogelarten und eine riesige Vogelspinne zu bestaunen waren.
Nur: Übernehmen will das Gebäude, das bis 1994 als Festhalle der Bitburger Air Base diente, zum Bedauern der Stadt bisher niemand. Bereits seit Anfang 2013 steht die 1600 Quadratmeter große Immobile zum Verkauf. Die Verwaltung will sie loswerden. Nicht nur, weil es seit 2009 im Herzen Bitburgs eine richtige Stadthalle gibt, die ihre Vorgängerin am Flugplatz alt aussehen lässt. Sondern auch, weil die Mieteinnahmen die Ausgaben nicht decken: Etwa 20 000 Euro Verlust fährt Bitburg jährlich ein. Zuletzt waren es sogar 25 000 Euro. Weil das Interesse so gering war, hat die Stadt den Kaufpreis inzwischen von 540 000 Euro auf 490 000 Euro gesenkt.
Da auch das nicht zum gewünschten Erfolg zu führen scheint, will die Stadt die Halle im Laufe des Jahres im Rahmen eines Bieterverfahrens (siehe Extra) selbst anbieten. "Wir müssen mit der Kommunalaufsicht allerdings noch klären, wie weit wir unter Verkehrswert verkaufen können", sagt Armin Seiwert von der Stadtverwaltung. Ein Exposé ist in Vorbereitung.Frist endet am 30. November


Angesichts der Verluste wäre Bitburg zwar über jeden Käufer froh. Allerdings tut es auch nicht weh, mit der Unterzeichnung des Vertrags noch ein wenig zu warten. Denn erst am 30. November endet jene Frist, bis zu der bei einer Veräußerung ein Teil der 200 000 Euro Fördergeld zurückgezahlt werden müsste, das seit Mitte der 90er Jahre in den ehemals amerikanischen Bau geflossen ist. Bis dahin wird die Halle 300 wohl noch einige Möglichkeiten bekommen, ihre Wandlungsfähigkeit unter Beweis zu stellen.Extra

Im Rahmen eines Bieterverfahrens wird eine zum Verkauf stehende Immobilie zunächst beworben. Der Verkäufer legt erts einmal ein Mindestgebot fest. Die Interessenten erhalten auf Anfrage ein Exposé sowie einen Besichtigungstermin. Anders als bei einer Auktion werden bis zu einem festgelegten Tag Angebote gesammelt, die aber nicht verbindlich sind. Zu einem Geschäftsabschluss kommt es nur, wenn die Parteien handelseinig sind. Dieses Verfahren wird von Städten und Gemeinden gerne zur Vermarktung von Konversionsflächen genutzt. kahExtra

Zur besonderen Ausstattung der Halle 300, die auch über einen 222 Quadratmeter großen Cateringbereich verfügt, gehören neben einer Abluft- und einer Brandmeldeanlage auch ein Lastenaufzug, Kühlzellen sowie eine Bühneneinrichtung. Aus energetischer Sicht ist das Gebäude zwar alles andere als auf dem modernsten Stand, doch hat die Stadt seit der Übernahme der Halle in den 90er Jahren immerhin in die Erneuerung der Heizung investiert und zudem auch leichtere Renovierungsarbeiten in Angriff genommen. Zur Halle gehört ein 10 000 Quadratmeter großes Grundstück. uhe

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