Das Blättchen für die Bürger

Mit acht Seiten fing es an, heute sind es meist doppelt so viele: Seit zehn Jahren erscheint in der Ortsgemeinde Dahnen die Dorfzeitung. Und das Redaktionsteam ist noch immer mit gleichem Engagement dabei wie zu Beginn.

 Die Macher der Dorfzeitung besprechen die kommende Ausgabe. Von links: Manfred Dörrenberg, Theo Heckel, Claudia Breuer, Marianne Lauterborn-Enders, Manfred Heiles und Peter Philippe. TV-Foto: Stephan Brunker

Die Macher der Dorfzeitung besprechen die kommende Ausgabe. Von links: Manfred Dörrenberg, Theo Heckel, Claudia Breuer, Marianne Lauterborn-Enders, Manfred Heiles und Peter Philippe. TV-Foto: Stephan Brunker

Dahnen. Nichts ist für Zeitungsmacher schöner als ein Lob der Leser. Wie dieses: "Die Dorfzeitung gefällt mir sehr gut, ich freue mich immer, wenn sie im Briefkasten steckt ... Ich bekomme alles, was im Dorf so an Wissenswertem passiert, frei Haus geliefert." Das schrieb Katharina Pauls in der ersten Ausgabe des Jahres 2007. Und Nelly Zangerle dichtete im gleichen Heft: "Ich wünsche, ihr sollt weiterschreiben, damit wir auf dem Laufenden bleiben."

Seit zehn Jahren hält die Dorfzeitung in Dahnen die Bürger alle drei Monate auf dem Laufenden, liefert ihnen alle anstehenden Termine oder blickt zurück auf Vereins- und andere Veranstaltungen: "Wir wollten die Leute einfach über gewisse Dinge in der Gemeinde und den Vereinen informieren", sagt Ortsbürgermeister Peter Philippe. Und so habe man sich zusammengetan, um das Blatt ins Leben zu rufen.

Die Zeitung, ausgetragen von den Redaktionsmitgliedern, kommt an - nicht nur bei den Einheimischen, sondern auch bei denen, die zugezogen oder nur am Wochenende da sind. Und sie ist offenbar ein Stück Heimat für alle, die ihr Dorf verlassen haben, denn sie steht auch im Internet unter www.dahnen.net. "Die Leute sagen mir in Gesprächen immer, dass sie bestens informiert sind", erzählt Philippe.

Die Anfangsredaktion bestand aus Philippe, Claudia Breuer, Marianne Lauterborn-Enders, Manfred Dörrenberg, Theo Heckel und Manfred Heiles. Das Schöne: Daran hat sich nichts geändert, alle sind weiterhin dabei.

Die Mischung scheint zu stimmen - genauso wie bei den Rezepten, die immer auf der letzten Seite stehen. Wobei die meiste Arbeit an Claudia Breuer hängenbleibe, sagt Philippe. "Die schreibt das nämlich alles zusammen."

Darauf vom TV angesprochen, warnt Claudia Breuer sofort davor, sie besonders herauszustellen: "Wir sind ein Team. Da ist einer wie der andere." Und deshalb funktioniert es auch so gut, und zwar "schon von Anfang an".

Dass alle in der Redaktion gleich sind, gilt auch für den Ortsbürgermeister. Peter Philippe mag der Gemeindechef sein, im Team der Dorfzeitung für Dahnen aber zählt sein Wort nicht mehr als das der anderen: "Ich habe immer Wert darauf gelegt, dass das kein Sprachrohr von mir ist oder vom Gemeinderat", sagt Philippe. "Sondern dass wir das Ganze unabhängig darstellen."

In diesen Tagen ist die erste Ausgabe fürs laufende Jahr erschienen.

Und Philippe ließ vor der Veröffentlichung alle bisherigen 40 Hefte binden, um sie den Redakteuren zu schenken: "Als Dankeschön für die zehn Jahre." Deshalb habe es auch mit der Auslieferung der aktuellen Ausgabe etwas gedauert. "Da waren dann schon Stimmen, die fragten: ,Wann kommt sie denn?'", sagt Claudia Breuer.

Inzwischen ist sie da, die neue Dorfzeitung. Und so soll es auch in den nächsten zehn Jahren verlässlich weitergehen. "Ein Wunsch wäre, dass wir die irgendwann in Farbe bringen könnten", sagt Peter Philippe. "Aber da uns das Geld fehlt und das Wichtigste die Information für die Bürger ist, haben wir bisher davon abgesehen."

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