Eine Straße, ein Ausbau und zwei Teile

BOLLENDORF. (r.g.) Bisher wurden verschiedene Anwohner der Straße an der Burg in Bollendorf nicht überzeugt, Privatgrund für einen Komplettausbau zu verkaufen. Daher hat der Gemeinderat nun erst einmal "Stückwerk" beschlossen.

In der Sache war sich der Rat einig. Bis jedoch die Kommunalpolitiker im Bollendorfer Gemeinderat über die Details ihres Beschlusses einen Konsens gefunden hatten, dauerte es eine Weile. Diskussionspunkt war die Straße an der Burg in Bollendorf, die in einem sehr schlechten Zustand ist. Einig also waren sich alle, dass an dieser Straße etwas gemacht werden muss, nicht zuletzt, damit die Gemeinde ihrer Verkehrssicherungspflicht nachkommt. Das Problem jedoch ist, dass die Gemeinde nur im Besitz zweier Teilstücke der Burgstraße ist - nämlich dem oberen und dem unteren Teil. Das Stück Weg in der Mitte der Wohnstraße gehört Anliegern. Und nach Worten von Ortsbürgermeister Alfons Gläsener (SPD) wollen die weder verkaufen, noch einem Ausbau zustimmen. "Die Anwohner möchten nicht, dass die Straße zu einer Durchgangsstraße wird", berichtete Gläsener über die Verhandlungen mit den Bürgern. Für die CDU stellte sich die Frage, ob denn mit den Anwohnern überhaupt um einen Kompromiss gerungen worden sei, und Ratsmitglied Albert Heck (CDU) regte an, sich mit den Anwohnern noch einmal an den Verhandlungstisch zu setzen, um doch eine Lösung zu erzielen. Gläsener stellte einen Vorschlag dagegen: Die Gemeinde beschließt schon einmal, die beiden Teilstücke auszubauen, die sich auf ihren eigenen Flächen befinden, damit die Kommune ihrer Pflicht nachkomme und wenigstens diesen Streckenabschnitt in Ordnung bringe.Beiträge zahlen die Anlieger auf jeden Fall

Anliegerbeiträge müssen die Anwohner bei beiden Varianten zahlen - auch diejenigen, die ihren Privatgrund nicht verkaufen wollen, denn "beitragsrechtlich wird die Straße als eine Einheit gesehen", erklärte ein Vertreter der Verwaltung. Bei der "Stückwerk"-Variante liegt der Anlieger-Anteil sogar noch höher, da die Gemeinde sich dort nur mit 25 Prozent beteiligen könnte. Würde die Straße für den Durchgangsverkehr gewidmet und komplett ausgebaut, läge der Gemeindeanteil bei 40 Prozent. Nach längerer Diskussion einigte sich der Rat darauf, die Planungen zu beginnen. Ein Komplettausbau sei dann ja noch immer möglich.

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