Erst nach der Pensionierung Zeit fürs Bürgermeisteramt

In die zweite Amtszeit als Irreler Ortsbürgermeister geht Heinz Haas, der seinen Ruhestand für seine Gemeinde opfert. Um weiterhin steigende Einwohnerzahlen zu haben, wird ein weiteres Neubaugebiet erschlossen. Die gute Infrastruktur des Ortes soll mit einem Betreuungsprojekt erweitert werden.

 Heinz Haas sieht sich am liebsten an seinem Schreibtisch im Dienst seiner Mitbürger. TV-Foto: Stephan Brunker

Heinz Haas sieht sich am liebsten an seinem Schreibtisch im Dienst seiner Mitbürger. TV-Foto: Stephan Brunker

Irrel. (stbr) Nachdem der langjährige Amtsinhaber Ernst Ziewes vor drei Jahren starb, setzte sich Heinz Haas in der Urwahl des Ortsbürgermeisters gegen zwei Mitbewerber durch. Für sein Engagement wurde er bei der vergangenen Kommunalwahl mit großer Mehrheit im Amt bestätigt. Der 65 Jahre alte Pensionär und Vater von drei Kindern "fühlt sich im Amt des Ortsbürgermeisters recht wohl".

Seit 16 Jahren im Gemeinderat und Vorsitzender der FWG in der VG Irrel ermöglicht ihm der Ruhestand das Amt des Ortsbürgermeisters und Beigeordneten auf Verbandsgemeindeebene. "Während meines Berufslebens hätte ich eine solche Aufgabe nicht übernehmen können, da sie sehr zeitaufwendig ist." Da bleibt auch nicht mehr viel Zeit für Hobbys - Gartenpflege und Fahrradtouren. Die aber sind auch wieder mit dem Amt verknüpft, da der Ortschef auf diesem Weg den Kontakt zu seinen Bürgern sucht.

Seine Zukunftsplanung für die Gemeinde ist jedoch beeinträchtigt von dem immer knapper werdenden finanziellen Spielraum, der es immer schwerer macht, die für die Gemeinde lebenswichtigen Aufgaben zu erfüllen oder neue Ideen in die Tat umzusetzen. Ungeachtet dessen ist für das neue Jahr geplant, das 95 Baustellen umfassende Neubaugebiet "Auf Theren II" zu vermarkten.

Auch der eigene Internetauftritt der Ortsgemeinde soll in Angriff genommen werden. Für die Zukunft gibt es natürlich eine Wunschliste mit momentan nicht finanzierbaren Projekten. Da wäre die Realisierung des "Betreuten Wohnens", mit dem den Senioren ein Mittelweg zwischen Altersheim und Selbstständigkeit geboten wird. Dafür gibt es aber noch keinen konkreten Standort.

Der entwidmete alte Friedhof soll in eine Parkanlage umgewandelt werden. Kurzfristig besteht für den Kindergarten kein Handlungsbedarf, da in den letzten Jahren fleißig ausgebaut wurde. Für die Zweijährigen, die jetzt aufgenommen werden müssen, ist also Platz vorhanden. Mittelfristig wären neue Fenster und ein neues Dach wünschenswert. Früher oder später müssen sie ersetzt werden - auch wenn dafür keine Mittel aus dem Konjunkturpaket genehmigt wurden. Irrel

EXTRA Irrel als Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung hat 1520 Einwohner, wobei durch das Neubaugebiet mit weiteren Zuwächsen gerechnet wird. Die Entwicklung des Gewerbegebietes und die Position als Unterzentrum machen Bürgermeister Heinz Haas zuversichtlich, was die Arbeitsplatzentwicklung betrifft. 14 Vereine vom Angelsportverein bis zur Theatergruppe decken die gesamte Bandbreite von Sport, Musik und Freizeit ab. Die Stützpunktwehr hat die älteste Jugendfeuerwehr des Landkreises und eine hervorragende Nachwuchssituation. Als Versorgungszentrum bietet der Ort eine umfangreiche Palette von Handel, Dienstleistung und Gewerbe an. Als Luftkurort mit vielen Kilometern Wanderwegen und Schnittstelle mehrerer regionaler Radwege ist der Tourismus ebenfalls ein wichtiges Standbein. (stbr)

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