Mit dem Moped auf die Felder

Bitburg · 58 Porträtbilder und kurze Texte umfasst der Bildband Jugend in der Eifel, den die Bitburger Fotografin Bettina Bartzen kürzlich veröffentlicht hat. Der TV stellt in loser Folge die Porträts der Jugendlichen vor, die in dem Bildband erklären, was ihnen an der Eifel gefällt und wie sie in der ländlichen Region leben. Heute kommt Peter Begon aus Messerich zu Wort.

 „Als Bauer wird es nie langweilig“: Peter Begon hat die Landwirtschaft auf dem elterlichen Hof lieben gelernt. Foto: Bettina Bartzen

„Als Bauer wird es nie langweilig“: Peter Begon hat die Landwirtschaft auf dem elterlichen Hof lieben gelernt. Foto: Bettina Bartzen

Bitburg. Junge Menschen aus der Eifel lieben ihre Heimat: Diese zentrale Erkenntnis aus einer Studie des Trierer Soziologen Waldemar Vogelgesang war Ausgangspunkt für ein Buchprojekt der freien Fotografin und TV-Mitarbeiterin Bettina Bartzen. Zwei Jahre lang hat sie an ihrem großen Fotoband "Jugend in der Eifel" gearbeitet und damit der wissenschaftlichen Arbeit ein Gesicht - oder besser: 58 Gesichter - gegeben. Heute stellt der TV den 22-jährigen Peter Begon aus Messerich vor, ein 533 Einwohner zählender Ort in der Verbandsgemeinde Bitburg-Land. Das sagt Peter über sein Leben als Jugendlicher in der ländlich geprägten Eifel:

Hier habe ich meinen Freiraum in der Natur. Ich brauche einfach diesen Platz um mich herum, wie er in der Eifel zu finden ist. Wenn das Wetter passt, fahre ich mit meinem Moped zu den Feldern und schaue nach dem Vieh.
Die Eifeler reagieren auf Fremde zuerst häufig zurückhaltend, aber wenn sie locker werden, kann man richtig Spaß mit ihnen haben. Mich verbindet der Eifeler Dialekt mit meiner Heimat. Der Umgang mit den Leuten ist im Dialekt einfach vertrauter.
Nach einer dreijährigen Ausbildung als Landwirt und zwei Wintersemestern zum Wirtschafter mache ich jetzt meinen landwirtschaftlichen Meister. Dafür arbeite ich unter anderem an einem Projekt, bei dem ich die Wirkung verschiedener Zwischenfruchtkulturen auf die nachfolgenden Pflanzen herausfinde und dokumentiere.
Meine Ausbildung habe ich ein Jahr auf dem elterlichen Hof gemacht und zwei Jahre in anderen Betrieben in der Eifel. Schon als Kind war mir klar, dass ich den landwirtschaftlichen Betrieb später übernehmen werde. Zu sehen, wie sich die Tiere und Pflanzen entwickeln, das ist einfach sehr befriedigend. Als Bauer wird es nie langweilig. Die Arbeit auf dem Hof ist abwechslungsreich und kein Jahr ist wie das andere.
"Der Betrieb soll noch wachsen"


Für die Zukunft möchte ich den Betrieb verbessern. Er soll noch wachsen, damit zwei Familien davon leben können. Wir haben uns auf Milchvieh spezialisiert. Da muss man immer wieder investieren. Dabei ist mir die Arbeitswirtschaftlichkeit sehr wichtig, um mehr Zeit zu bekommen und die Arbeit zu erleichtern. An den Wochenenden gehe ich mit Freunden aus, auf Feste und Partys in der Nähe oder in eine Disco.
Ich bin auch in der Freiwilligen Feuerwehr Messerich. Auf das Hüttenbrennen freue ich mich immer, weil sich viele Jugendliche aus dem Ort treffen und man immer großen Spaß hat. Dieser Brauch dient dem Zusammenhalt der Dorfjugend. Die Feuerwehr organisiert jährlich das Maifest im Ort, bei dem ich mithelfe.
Mein Vater ist ein Vorbild für mich. Er hat schon mit 20 Jahren den Betrieb übernehmen müssen, weil sein Vater früh gestorben ist. Dabei schaute er immer nach vorne und hat viel erreicht. Als Landwirt fühle ich mich in Zukunft verantwortlich für die Natur, aber auch für das dörfliche Leben in unserem Ort.
Extra

Das 144 Seiten umfassende Fotobuch Jugend in der Eifel, in Herausgeberschaft der Kreisvolkshochschule Bitburg-Prüm, ist im Verlag Seltmann+Söhne erschienen und kostet 22,90 Euro. Das Werk ist in den regionalen Buchläden erhältlich. Es kann auch über die Kreisvolkshochschule Bitburg-Prüm oder den Onlineshop des Verlags unter www.seltmannundsoehne.de bezogen werden.

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