Umwelt Schweinepest erreicht Belgien

Trier/Étalle · Rheinland-Pfalz fürchtet, dass die gefährliche Tierseuche eingeschleppt wird.

 Eine Tafel informiert – hier  in Mecklenburg-Vorpommern – in verschiedenen Sprachen an einem Autobahnrastplatz über Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Schweinepest.

Eine Tafel informiert – hier in Mecklenburg-Vorpommern – in verschiedenen Sprachen an einem Autobahnrastplatz über Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Schweinepest.

Foto: dpa/Jens Büttner

Belgische Behörden haben am Freitag zwei tote Wildschweine in der Nähe des Ortes Étalle untersucht. Wie sich dabei herausstellte, waren die Kadaver mit der Afrikanischen Schweinepest infiziert. Es ist das erste Mal, dass das Virus in Westeuropa nachgewiesen werden konnte. In Rumänien, Bulgarien, Tchechien und anderen Ländern fielen der Seuche bereits Hunderttausende Tiere zum Opfer. Nun hat der Erreger offenbar einen Satz von einigen Tausend Kilometern gemacht, ins Dreiländereck von Belgien, Luxemburg und Frankreich.

Die Gemeinde Étalle liegt ganz im Süden des Landes, nur etwas mehr als 60 Kilometer von Rheinland-Pfalz entfernt. Am nächsten zum Ausbruchsherd liegen der Kreis Trier-Saarburg und der Eifelkreis Bitburg-Prüm.

Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken schätzt die Gefahr einer Einschleppung der Schweinepest daher als hoch ein. „Ein Ausbruch bei Wildschweinen in Rheinland-Pfalz wäre dramatisch, da es aktuell keinem Staat gelungen ist, die Tierseuche in der Wildpopulation unter Kontrolle zu bekommen“, sagte die Grünen-Politikerin.

Michael Horper fürchtet vor allem Folgen für Schweinehalter. Es sei zu erwarten, dass ein Ausbruch Auswirkungen auf die Fleischpreise haben werde, sagt der Vorsitzende des Bauern- und Winzerverbandes. Insgesamt glaube er aber, dass die Region „so gut es eben geht“ für die Schweinepest gerüstet sei.

Auch Günther Klein vom Landesjagdverband sagt: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht.“ Damit meint er die 88 650 Wildschweine, die den Jägern 2018 vor die Flinte kamen: „Umso geringer die Population, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Krankheit verbreitet.“ Landwirte, Förster und Jäger müssten weiterhin ihre Augen nach toten Wildschweinen aufhalten.

In Belgien tut das derzeit die Forstverwaltung. Die Mitarbeiter laufen eine rund 630 Quadratkilometer messende Sperrzone ab, die man rund um die Fundstelle der Tiere ausgewiesen hat.

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