Schwer verletzt

WALLERSHEIM/SCHÖNECKEN/BERNDORF/SEFFERN. (red) Vor 60 Jahren: Dorf um Dorf arbeiten sich die Amerikaner durch die Eifel vor. Teilweise gibt es noch heftige Gefechte mit deutschen Soldaten, teilweise hissen die Dorfbewohner weiße Flaggen, froh, endlich das Kriegsende zu erleben. Auf dieser Seite bringen wir weitere Zeitzeugenberichte unserer Leser.

Am 3. März 1945 haben wir den ganzen Tag und auch in der Nacht Geschütz- und auch MG-Feuer gehört und wussten, dass die Front da war. Am Morgen des 4. März sahen wir dann die amerikanischen Panzer auf der Höhe zwischen Fleringen und Wallersheim stehen. In großer Eile wurden noch einige Sachen in den Keller unseres Hauses (auf der Loch Nummer 1) gebracht, unter anderem auch ein Verbandskasten. Meine Mutter sagte noch: "Was willst du damit?" Ich sagte, dass wir diesen vielleicht noch am nötigsten gebrauchen könnten. Und so geschah es. Nachdem wir alle im Keller waren, war die Schießerei in vollem Gange. Kurz darauf explodierte eine Panzergranate im Keller und zerriss mir die rechte Schulter und die rechte Hüfte. Als die Amis ins Haus kamen, nahmen sie mich in einem Sanitätsauto mit nach Schönecken. Dort war ich drei Tage. Von dort wurde ich nach Saarlouis gebracht - in ein Kloster ohne Fenster und Türen direkt an der Front. Hier wurde ich mit den primitivsten Mitteln und ohne ärztliche Hilfe am Leben erhalten, bis ich transportfähig war, um wieder nach Hause zu kommen. Am 5. Mai war es dann so weit, dass ich unter vielen Umständen und mit vielen Hilfen wieder zu Hause war. Elisabeth Meier, geborene Thelen, ist Jahrgang 1922. Sie lebt bis heute in ihrem Geburtsort Wallersheim, wo sie auch vor 60 Jahren das Kriegsende erlebte.

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