Sonnenenergie für den Eifelkreis

Erneuerbare Energieträger werden im Eifelkreis stetig ausgebaut. Neben Windrädern und Biogasanlagen spielen dabei auch Photovoltaik-Anlagen auf Wiesen und Feldern eine wichtige Rolle. Die Verbandsgemeinden haben bislang 15 mögliche Standorte benannt.

 Auf einer 3,2 Hektar großen Fläche im Gewerbegebiet Herforst ist ein Solarpark entstanden. TV-Foto: Jens Klein

Auf einer 3,2 Hektar großen Fläche im Gewerbegebiet Herforst ist ein Solarpark entstanden. TV-Foto: Jens Klein

Bitburg/Prüm. Sie erzeugen Strom mit Hilfe der Sonne und haben anfangs doch eher ein Schattendasein gefristet: Während Photovoltaik-Anlagen vor einigen Jahren im Eifelkreis eher vereinzelt auf Hausdächern installiert wurden, haben sie inzwischen deutlich an Bedeutung gewonnen und sind auch in den kommunalen Gremien und Verwaltungen ein wichtiges Thema geworden.

Denn immer mehr Investoren möchten Solarparks errichten, indem sie auf sonnenreichen Freiflächen im Eifelkreis Solaranlagen installieren. Im Gewerbegebiet Herforst wird gerade das erste Projekt dieser Art auf einer 3,2 Hektar großen Fläche verwirklicht.

Generell unterscheiden sich die vorgesehenen Solarparks gerade hinsichtlich ihrer Größe deutlich: Das Spektrum reicht von einer 2,7 Hektar großen Anlage in Speicher bis hin zu einem riesigen Projekt mit rund 33 Hektar Fläche auf dem Fersch weiler Plateau, wo rund 143 000 Solarmodule montiert werden sollen (der TV berichtete). Laut Verwaltung der Verbandsgemeinde (VG) Irrel sollen diese Module insgesamt eine Nennleistung von 10,7 Megawatt erzielen. Das wären 2,5 Megawatt mehr als die Gesamtleistung aller Photovoltaik-Anlagen, die im Jahr 2007 laut Energiesteckbrief der Kreisverwaltung im Eifelkreis installiert waren.

Ganz konkret haben die einzelnen VGen des Eifelkreises bislang insgesamt 17 Standorte (siehe Grafik) benannt, die für Solarparks infrage kommen. Zudem verfügt die Stadt Bitburg über entsprechende Flächen: Dort wird im Stadtteil Irsch ein 14 Hektar großer Solarpark entstehen, und weitere 83 Hektar wären im sonstigen Umfeld der Kreisstadt laut einer Erhebung prinzipiell für Photovoltaik geeignet.

Die VG Neuerburg hat zwar noch keine konkreten Standorte benannt, wird dies voraussichtlich aber bis Ende Februar nachholen. Grundsätzlich sind zwei oder drei Stellen vorgesehen, an denen auf kommunalen Flächen Solarparks entstehen könnten. Von den Pachteinnahmen würden dann über einen Solidarpakt alle teilnehmenden Gemeinden der VG finanziell profitieren (der TV berichtete).

Auch die Kreisverwaltung beschäftigt sich intensiv mit Solaranlagen auf Wiesen und Feldern. Sie hat Ende vergangenen Jahres einen Leitfaden veröffentlicht, der Gemeinden dabei unterstützen soll, geeignete Standorte für Solarparks zu bewerten. Darin werden auch bestimmte Flächen wie etwa Naturschutzgebiete oder hochwertige landwirtschaftliche Flächen für die Photovoltaik-Nutzung ausgeschlossen. SERIE Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien im Eifelkreis beschäftigt sich der Trierische Volksfreund in einer kleinen Serie. Wir berichteten bereits über Windkraftanlagen in der Eifel und werden uns im nächsten Teil der Serie mit Biogasanlagen beschäftigen. Abschließend soll ein Blick in die Zukunft gewagt werden: Welches Potenzial steckt im Eifelkreis als Energieregion und wie stark könnten die einzelnen Energieträger in nächster Zeit ausgebaut werden? (jk)EXTRA Viele Landwirte im Eifelkreis betrachten mit Sorge das wachsende Interesse an Solarparks. Aus Sicht von Michael Horper, Vorsitzender des Kreisbauernverbands, und Herbert von Francken-Welz (Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Eifel), dürfen keine wertvollen landwirtschaftlichen Flächen dafür verwendet werden. Grundsätzlich bewerten sowohl er als auch von Francken-Welz die Photovoltaik-Anlagen jedoch positiv, sofern dafür Flächen ausgewählt werden, die für den Ackerbau ohnehin nicht geeignet sind. Das ist laut von Francken-Welz allerdings nicht der Fall, weil das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) speziell jene Anlagen fördert, die auf ehemaligem Ackerland errichtet werden. (jk)

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