Trauer, Hilfe und Mitgefühl in Lambertsberg

Ein Dorf trägt Trauer: Nach dem tödlichen Unfall vom Wochenende (der TV berichtete) herrscht Bestürzung in Lambertsberg und den anderen Islek-Orten.

 Der beschädigte BMW des 31-jährigen Täters aus Lambertsberg. TV-Foto: Hermann Winter

Der beschädigte BMW des 31-jährigen Täters aus Lambertsberg. TV-Foto: Hermann Winter

Lambertsberg. (fpl) Zwei Menschen sind gestorben, zwei weitere liegen im Krankenhaus, alle vier stammen aus Lambertsberg: Der schreckliche Unfall vom Wochenende hat den Ort und die Nachbardörfer in der Verbandsgemeinde Arzfeld erschüttert."Dass die Stimmung im Dorf am Boden ist, das können Sie sich ja vorstellen", sagt Franz-Josef Antony am Montag im Gespräch mit dem TV. Antony ist Ortsbürgermeister von Lambertsberg - und direkter Nachbar der Getöteten. Man habe sich "schon immer gekannt", sagt er.

Fröhlich hatte die Nacht von Samstag auf Sonntag begonnen - mit dem Sommerfest im benachbarten Hargarten. Dort treten die Vereine der umliegenden Gemeinden jedes Jahr zur Dorfolympiade an. Auch die Lambertsberger, berichtet Antony, seien wieder in großer Zahl vertreten gewesen. Am kommenden Wochenende hätten sie selbst zum Feiern eingeladen, beim Lambertsberger Sportfest - das aber ist jetzt abgesagt.

Gegen vier Uhr am Sonntagmorgen ereignet sich der Unfall auf der Kreisstraße 130: Ein BMW erfasst drei Fußgänger aus Lambertsberg. Ein Ehepaar, 48 und 44 Jahre alt, wird bei dem Aufprall getötet, ein 45-jähriger Mann überlebt schwer verletzt. Der 31-jährige Fahrzeughalter, ebenfalls aus Lambertsberg, fährt offenbar unter Schock zunächst weiter, lässt seinen Wagen dann im Wald stehen und irrt zu Fuß umher - bis er am Sonntagnachmittag von der Polizei im etwa zehn Kilometer entfernten Philippsweiler aufgegriffen wird.

Der Täter ist noch nicht vernehmungsfähig

Andere Festheimkehrer haben den Unfall gesehen und die Rettungskräfte alarmiert. "Wir hatten sofort Zeugenhinweise auf das vermutliche Unfallfahrzeug", berichtet Josef Junk, Chef der Prümer Polizei-Inspektion. Den Wagen finden zwei Jäger in einem Waldstück, der vermutliche Unfallfahrer kommt ins Krankenhaus, zunächst nach Prüm, dann wird er nach Gerolstein verlegt. Bis gestern konnte er noch nicht vernommen werden, das Ergebnis der Blutprobe steht ebenfalls noch aus.

Das getötete Ehepaar hinterlässt zwei 21 und 17 Jahre alte Kinder, denen nun die Sorge der Familie und der Dorfgemeinschaft gilt, wie Antony berichtet. Zum Glück sei die Verwandtschaft groß - "und sie sind auch alle da, um sich um die beiden zu kümmern".

Auch der Ortsbürgermeister hat seine Hilfe angeboten. Die Gemeinde wolle alles tun, was möglich sei, um den Kindern die Situation zu erleichtern, nicht zuletzt aus Dankbarkeit für das, was das Ehepaar für das Dorf und die Vereine geleistet habe. Auch wenn das keinen großen Trost bieten könne: "Die Schraube ist nicht mehr zurückzudrehen", sagt Franz-Josef Antony.

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