Viel Geld und noch mehr gute Worte

ERNZEN. Das Jahr 2006 ist das Jahr der Naturparke. Umweltministerin Margit Conrad hat im Deutsch-Luxemburgischen Naturpark Südeifel ihre Besuchstour durch die sieben rheinland-pfälzischen Naturparke begonnen.

 Wandern zur Teufelsschlucht: Umweltministerin Margit Conrad (rechts) mit Daniela Torgau, der Geschäftsführerin des Naturparks Südeifel. Foto: Waltraud Ewerhardt

Wandern zur Teufelsschlucht: Umweltministerin Margit Conrad (rechts) mit Daniela Torgau, der Geschäftsführerin des Naturparks Südeifel. Foto: Waltraud Ewerhardt

"Vier Naturparke in Deutschland überschreiten Staatsgrenzen", sagte Umweltministerin Margit Conrad bei ihrem Besuch in der Naturerkundungsstation Teufelsschlucht Ernzen: "Drei davon - der deutsch-französische Naturpark Pfälzerwald-Nordvogesen, der deutsch-belgische Naturpark und der deutsch-luxemburgische Naturpark Südeifel - sind in Rheinland-Pfalz. Darauf sind wir besonders stolz." Großes Interesse am "Haus der Jagd"

Vor rund 50 in- und ausländischen Gästen sowie Vertretern aus Jagd- und Umweltverbänden würdigte die Umweltministerin die Naturparke als attraktive Erholungsräume, die ein großes wirtschaftliches Entwicklungspotenzial für die Regionen hätten. "Wir dürfen nicht unterschätzen, welchen Wert die Naturparke für die Wirtschaft in den Regionen haben", sagte sie. Ihr besonderes Interesse in Ernzen galt dem neuen "Haus der Jagd". "Es ist das erste Informationszentrum dieser Art in Rheinland-Pfalz und vermittelt den Menschen alles was die Jagd leistet", sagte sie: "Ohne Jagd kann man auch keine Holzwirtschaft betreiben." Die Ministerin kam nicht mit leeren Händen. Sie überreichte Bürgermeister Hans Michael Bröhl, der auch Vizepräsident des Naturparks Südeifel ist, zwei Schecks über insgesamt 123 000 Euro. 65 000 Euro sind als jährliche Grundförderung gedacht und 58 000 Euro gelten als Projektförderung, speziell in diesem Fall auch für die Renaturierung von Gewässern. Die Naturerkundungsstation Teufelsschlucht hat noch viele Pläne. Den allerneuesten präsentierte Leiter Bruno Zwank beim Besuch der Ministerin: den Bau eines neolithischen Langhauses nach dem Vorbild des Steinzeithauses in Lorentzweiler/Luxemburg.Kritische Distanz zur Gentechnik

"Sie sind hier wunderbar ausgestattet" , schwärmte die Ministerin. Sie meinte damit nicht nur die Erkundungsstation Teufelsschlucht, die jährlich mehr als 40 000 Besucher anzieht, sondern auch die einzigartige Kulturlandschaft rechts und links des Grenzflusses Sauer. Ist diese Kulturlandschaft mit ihren umweltgerechten Landnutzungen in Zukunft durch die Gentechnik gefährdet? "Im Prinzip habe ich keine Probleme mit der Gentechnik. Ich baue auf die Vernunft der Landwirte, sich auf diesen ungewissen Markt nicht einzulassen", beantwortete die Ministerin die Frage. Bekleidet mit T-Shirt und Turnschuhen machte sie sich anschließend auf den Weg zu einer mehrstündigen Wandertour durch die Teufelsschlucht, die Felsenlandschaft des Ferschweiler Plateaus und die Kelterdell.

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