Wenn Kunst auf Rasen trifft

Der Boxer Henry Maske und der Dirigent Daniel Barenboim haben zumindest eines gemeinsam: Sie gehören zu den potenziellen Gästen einer neuen Vortragsreihe, die am 16. September in Bitburg erstmals "Einblicke" liefert - und zwar in die Welt von Theo Zwanziger, dem Präsidenten des Deutschen Fußballbundes.

 Herbert Fandel. TV-Foto: Archiv

Herbert Fandel. TV-Foto: Archiv

Bitburg. "Auch Fußball hat etwas Kunstvolles, etwas Kreatives und Sensibles", sagt Herbert Fandel. Und wer sollte besser wissen als Fandel, was Sport und Kultur gemeinsam haben? Ist er doch die lebende Synthese aus beidem: sowohl einer der bekanntesten Ex-Schiedsrichter der Welt als auch studierter Pianist und Leiter des Bitburg-Prümer Kulturamtes. Eines Kulturamtes, das seinen ersten Geburtstag noch nicht hinter sich hat und doch schon eine Antwort auf die Frage liefert: Was wollen wir der Eifel Neues bieten? Und diese Antwort hat ihren Ursprung in Fandels Persönlichkeit: Was die Eifel erwartet, ist die neue Vortragsreihe "Einblicke - Menschen mit Geschichte und Geschichten" - ein "Ping-Pong" zwischen Sport und Kultur.

Abwechselnd werden Prominente aus dem einen oder dem anderen Bereich in den Eifelkreis kommen, um ihren Zuhörern einen Einblick in ihre Arbeit, ihr Leben, ihre Ziele und ihre Persönlichkeit zu gewähren. Natürlich musikalisch umrahmt und zwar "von feinster Art", wie Fandel verspricht.

Den Auftakt machen am 16. September Theo Zwanziger und die Big Band "Tune Up". Der Präsident des Deutschen Fußballbunds wird in der Bitburger Stadthalle zunächst über die WM, die deutsche Nationalmannschaft oder Jogi Löw reden und dann über sich. "Da geht's ans Eingemachte", sagt Fandel, der vorhat, Zwanziger bequemere und unbequemere Fragen zu stellen. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass das Konzept funktioniert: 200 Karten sind schon verkauft, und Fandel rechnet damit, dass die Stadthalle brechend voll sein wird. Volle Hallen sind allerdings nicht das erklärte Ziel des neuen Kulturangebots. Es darf auch mal ein kleiner Kreis sein. Auch mal die "intellektuelle Version".

So könnte es werden, wenn Franz Mohr in die Eifel kommt. Der Chefkonzerttechniker der Klavierfabrik Steinway & Sons hat rund 30 Jahre lang die Klaviere der größten Pianisten dieser Welt gestimmt und weiß in unzähligen Anekdoten über Rubinstein, Horowitz oder Glenn Gould "Faszinierendes und Erheiterndes" zu erzählen, wie Fandel sagt - der noch weitere "Strippen gezogen" hat. Sönke Wortmann hat ihm bereits zugesagt. Mit anderen steht er noch in Verhandlungen, darunter der Boxer Henry Maske, Friedrich Nowottny, der bekannte Nachrichtensprecher und ehemalige Intendant des WDR oder der weltweit berühmte Dirigent Daniel Barenboim. Finanziert wird das Ganze über Eintrittsgelder und Sponsoren. Der Erlös des ersten Abends fließt in die gemeinnützige Stiftung, die nach dem Tod des Fußballers Robert Enke gegründet wurde.

Denn Theo Zwanziger will kein Geld für seinen Vortrag. Ein Mann, auf den Fandel nicht nur aus diesem Grund große Stücke zu halten scheint. "In der Führung des Sports kann nur erfolgreich arbeiten, wer dieses Gefühl für das Kunstvolle und Sensible des Sports hat. Und Theo Zwanziger hat es."

Am 16. September können sich alle, die wollen, ab 19 Uhr selbst ein Bild davon machen. Der Eintritt kostet acht Euro. Karten gibt es in den TV-Service-Centern Trier, Bitburg und Wittlich, unter der TV-Tickethotline 0651/7199-996 sowie unter www.volksfreund.de/tickets

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