Bitburgs neuer Stadtteil muss warten

Bitburg · 2012 kann die zivile Nutzung der amerikanischen Siedlung in Bitburg beginnen - allerdings nur im Bereich der "französischen" Kasernen. Der größte Teil der Housing wird frühestens 2015, wahrscheinlich jedoch erst 2018 nicht mehr von den Amerikanern benötigt. Nämlich dann, wenn die neuen Schulen in Spangdahlem fertig sind.

Barnwell Street, Lacefield Court, Brischetto Loop - das klingt nicht gerade nach Bitburg/Südeifel. Und ist es doch. Denn hinter Zaun und Stacheldraht existiert in Bitburg eine kleine Stadt in der Stadt: Die "Bitburg Annex" oder Bitburger Housing.

In einem hufeisenförmig angelegten Areal stehen dort zwischen dem Gewerbegebiet auf Merlick und dem Stadtteil Mötsch amerikanische Schulen, Geschäfte, Kasernen und rund 40 blassgelb gestrichene Wohnblocks, in deren 1200 Wohnungen ehedem die Soldaten der Bitburger Airbase wohnten. Seit diese 1994 geschlossen wurde, ist das Areal ein Anhängsel des Luftwaffenstützpunkts Spangdahlem. Noch.

Denn die Amerikaner wollen die Housing aufgeben und stattdessen die Airbase Spangdahlem erweitern (der TV berichtete). Der Kasernencharme entspricht schon lange nicht mehr ihren Bedürfnissen an ein Wohnumfeld. Schon jetzt stehen, wie die Pressestelle der Airbase Spangdahlem mitteilt, in der Housing deshalb 25 Wohnblocks leer. Nur 15 renovierte Gebäude werden noch genutzt. Dennoch wird es einige Zeit dauern, bis die Stadt Bitburg auf dem Gelände mit der Konversion beginnen kann - das heißt, bis sie beginnen kann, das Militärgelände für andere, nicht-militärische Zwecke zu nutzen.

Frühestens 2012 kann die Umnutzung beginnen. Allerdings nur in einem Teilgebiet - nämlich dort, wo zwischen Mötscher Straße und Südring die ehemaligen französischen Kasernen stehen. Als die Franzosen 1985 die Stadt verließen, haben die Amerikaner das Gelände übernommen und dort unter anderem einen Kindergarten eingerichtet. 2012 soll in Spangdahlem ein neuer Kindergarten entstehen. Sobald der fertig ist, gibt die Air-Force das Areal zurück.

Länger dauern wird es in der benachbarten Housing. Der Grund: Dort befinden sich einige wichtige amerikanische In-frastruktureinrichtungen, die nicht von heute auf morgen ersetzbar sind. Dazu zählen eine Grund-, Mittel- und Highschool sowie ein großer Supermarkt. Mit dem rund 66 Millionen Euro teuren Bau der neuen Pendants in Spangdahlem soll nach derzeitigem Planungsstand im Jahr 2015 begonnen werden. Die Arbeiten wären dann 2018 beendet.

Zwar gibt es laut Airbase Bemühungen, die Investitionen auf das Haushaltsjahr 2012 vorzuziehen. Doch auch in diesem Fall wären die Schulen frühestens 2015 fertig.

Fest steht: Bis die neuen Gebäude bezugsbereit sind, bleiben Barnwell Street, Lacefield Court und Brischetto Loop für die meisten Bitburger ein unerreichbares Stück Stadt in der Stadt.

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