Glaube im Alltag

Vor kaum zwei Wochen sind wir durch das Tor der Jahreswende in das Jahr 2016 gegangen - still oder laut, allein oder mit anderen und mit allem, was uns ausmacht - dem persönlichen "Päckchen", das wir mit uns tragen an Hoffnungen, Erwartungen, Freud- und Leidvollem bei uns selbst, im Umfeld oder im großen globalen Ganzen. Wir haben alle noch die Devise der Bundeskanzlerin im Ohr - mit Blick auf die Flüchtlingsströme und die Folgeaufgaben: "Wir schaffen das!", "Yes, we can!".

Glaube im Alltag
Foto: (e_eifel )

Der Satz ist gut, weil er Optimismus, Solidarität, Zusammengehörigkeit, Tatkraft und Selbstbewusstsein signalisiert. Seitdem ist viel Positives an Unterstützung geschehen, aber es sind auch menschliche und politische Grenzen in unserem Land und in Europa deutlich geworden.Einladung an die Gesellschaft


Weil wir uns eigentlich immer zwischen Erfolg und Ohnmacht oder Scheitern bewegen, ist für viele Menschen die Botschaft des Evangeliums eine echte Entlastung, Befreiung und gleichzeitig eine Stärkung des Selbstwertes und eine Ermutigung: Du bist nicht bloß aus einer Laune der Natur geschaffen, sondern du darfst dich gewollt und geliebt glauben und fühlen von einem Gott, der selbst den Totaleinsatz für dich praktiziert hat. Aus diesem Vorschuss kannst du dich einbringen und mitgestalten mit deinen Fähigkeiten - aber nicht unter Druck, Zwang und mit Krampf, sondern gelöst. Die letzte Verantwortung, dass der Plan gelingt, liegt bei ihm. Dein Beitrag und deine Bemühungen sind wichtig, aber nicht alles. Denn mit deinem Versagen und deinen nicht beantworteten Fragen brauchst du sein Erbarmen und bist darin aufgehoben. Das "Heilige Jahr der Barmherzigkeit" ist in diesem Sinn eine Einladung an unsere gesamte Gesellschaft, an Europa und die Welt. Michael Schlüter, Pastoralreferent im Dekanat Vulkaneifel

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