Hillesheim: Widerstand gegen die geplante Stadtumgehung formiert

(mh) Wenn am Dienstag der Stadtrat Hillesheim kund tut, ob er weiterhin die Ortsumgehung will und an der Trasse über den Bahndamm festhält, ist Gegenwind aus zwei Richtungen programmiert: In Hillesheim formiert sich Widerstand gegen jegliche Umgehungslösung, in Kerpen wird diese um so vehementer gefordert.

Die Kerpener sind es leid. Nachdem sie seit zwölf Jahren den so genannten Kompromiss des "Verkehrssplittings" geduldet haben, fordern sie nun, dass die Ortsumgehung Hillesheim realisiert und ihr Dorf entlastet wird. "Durch das Verkehrssplitting von 1995 - das erlassen wurde, weil es damals keine andere Möglichkeit der Verkehrsentlastung Hillesheims gegeben hat - sind Kerpen und weitere Orte in der Gemeinde Üxheim erheblich mit zusätzlichem Lkw-Verkehr belastet worden. Da die Hillesheimer Umgehung jetzt aber machbar ist, muss sie auch realisiert werden." Mit diesen deutlichen Worten bringt sich Rudolf Raetz, Ortsbürgermeister von Kerpen, in die aktuelle Ortsumgehungs-Diskussion ein und begegnet damit vor allem den Bahndamm-Anwohnern und einigen Gewebetreibenden Hillesheims, die gegen jegliche Umgehungslösung mobil machen (der TV berichtete). Unter anderem kursiert derzeit ein zweiseitiger Brief mit angehängter Karte, der "An alle Bürger der Stadt Hillesheim" adressiert ist. In ihm legen die Gegner ihre Argumente dar. Zudem wurde in einer Anzeige im "Blättchen" aufgerufen, an der heutigen Stadtratssitzung teilzunehmen.

Ebenso mit Nachdruck macht sich Keperns Ortsbürgermeister eben für die Umgehung stark. So fordert er, dass bei einer Entscheidung "die Interessen von Kerpen und den anderen durch das Splitting belasteten Orte zu wahren" seien. Denn im Dorf habe die Wohnqualität durch das starke Lkw-Aufkommen auf der K 59/K 69 gelitten. Raetz befürchtet wegen des weiter zunehmenden Verkehrs eine weitere Belastung.

Zudem geht er mit den Gegnern der Hillesheimer Umgehung hart ins Gericht. Er sagt: "Gesundheitliche Gründe, Staub und Lärm, also all das, was in Hillesheim gegen die Umgehung vorgebracht wird, hat man seiner Zeit bedenkenlos den Bürgern von Kerpen, Nollenbach und Ahütte zugemutet."

Daher kündigt er bei einem Verzicht auf die Umgehung an, dass das Vekehrssplitting, "das stets nur als Übergangslösung gedacht war, geprüft wird - bei Bedarf auch vorm Verwaltungsgericht".

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort