Glaube Ein Leben in Einfachheit und Demut

Morscheid-Riedenburg · Die Grundschule Blandine Merten in Morscheid-Riedenburg gedenkt ihrer vor 100 Jahren gestorbenen Namensgeberin.

 Zu Füßen der Dritt- und Viertklässler und ihrer Schulleiterin Ruth Haubert wird am Freitag das Bäumchen gepflanzt. 

Zu Füßen der Dritt- und Viertklässler und ihrer Schulleiterin Ruth Haubert wird am Freitag das Bäumchen gepflanzt. 

Foto: Ursula Schmieder

Nur viereinhalb Jahre unterrichtete Maria Magdalena Merten in der Morscheider Schule. Doch die spätere Ordensschwester Blandine ist dort wie auch in Trier und im Saarland unvergessen. Im heutigen Morscheid-Riedenburg zeugen davon die nach ihr benannte Grundschule und eine Gedenktafel an der Pfarrkirche St. Laurentius.

In ihr wird am Freitag, 18. Mai, Blandine Mertens 100. Todestag mit einem um 10 Uhr beginnenden Schulgottesdienst gedacht. Anschließend wird am Schulhof ein Baum zu Ehren der Schwester gepflanzt, deren Leben auch eine Ausstellung des Vereins zur Förderung des traditionellen Brauchtums Balkan würdigt.

Vorsitzender Armin Späder und Frank Arend haben sie aus Material einer Präsentation im Jahr 2007 sowie für die 800-Jahr-Feier vor zwei Jahren zusammengestellt.

Aufmerksam geworden auf den denkwürdigen Tag war Schulleiterin Ruth Haubert. Blandine Merten ist auch ihr ein Begriff. Viele Leute verehrten sie und Kranke hofften auf ihre Hilfe. Überliefert sei auch ihre „liebe Art. Sie konnte gut mit Kindern umgehen“, berichtet die Pädagogin.

Wohl deshalb stellten auf ihre Nachfrage auch die Eltern von zwei ihrer Schüler Material aus der Zeit Blandines als Dorflehrerin zur Verfügung. Auch am Gedenktag unterstützen Eltern die Feier und sorgen für das leibliche Wohl.

Die Festrede hält Peter Brucker, der 1988 die Namensgebung der Schule initiierte. Etliche Jahre leitete er die Schule.

 Brucker war auch bei Blandine Mertens Seligsprechung in Rom dabei.

Ihn beeindruckt die Ausstrahlung „dieser einfachen freundlichen Frau“, zu deren Grab noch heute Menschen pilgern. Auch als Lehrerin könne sie gerade in der heutigen Zeit Orientierung geben.

Denn sie vertraute eher dem Vorleben als einer starren Lehre. Das Pflaumen-Bäumchen, das für sie gepflanzt wird, erinnert laut Brucker an eine Episode ihrer Kindheit.

Als sie erfuhr, dass die von einem Baum stibitzten Pflaumen einer armen Frau gehörten, trug sie einen ganzen Korb voll zu ihr hin.

Auch Pfarrer Michael Jakob begrüßt die Initiative der Schule. Es sei schön, der für ihre Nächstenliebe und für ihren tiefen Glauben und ihre Geduld bekannten Schwester zu gedenken.

Mit ihrem von Schlichtheit, Einfachheit und Demut geprägten „geglückten Leben“ sei sie vielen Menschen bis heute ein Vorbild.

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