Mannebach. "Bierbäuche gibt es viele, Viezbäuche nicht", stellt Gerd Scholten fest, der beim Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel (DLR) für Weinbau zuständig ist und die Verköstigung der neuen Vieze in Mannebach moderierte. Bier habe viel Zucker, der dick macht. Deshalb sei Viez viel gesünder.
Welch hohes Niveau das Apfelprodukt hat, konnten 130 Tester in der Käserei Rieshof feststellen und Punkte vergeben. Das hohe Qualitätsniveau wurde gelobt, nicht nur von der Viez- Königin Sabrina I. und ihrer Prinzessin Fabienne. Josef Jakoby, Vorsitzender des Viezstraße-Vereins, sagt: "Die Viezstraße zwischen Konz und Wallerfangen ist 150 Kilometer lang. In der laufenden Saison werden 90 Veranstaltungen stattfinden."
Aber irgendwo müsse man ja schließlich anfangen, und da habe sich Mannebach mit seinem Heimat- und Verkehrsverein angeboten. Da hilft auch Ortsbürgermeister Bernd Gard bei der Bedienung der Gäste mit.
Jeder der 23 Viezorte entlang der Viezstraße habe seine Besonderheiten. "Wir wollen, dass möglichst viele Aktivitäten laufen, die Touristen anlocken", wünscht sich Jakoby. Viez sei schließlich nicht gleich Viez. Aus Äpfeln könne man Sekt, Secco, Apfelschnaps, ja sogar Likör gewinnen. Alle diese Produkte seien es wert, die Streuobstwiesen zu hegen und zu pflegen, die das Landschaftsbild als Teil der Kulturlandschaft prägen.
"Die Viezstraße ist mehr als eine Viezprobe", meint auch der Schirmherr der Eröffnungsveranstaltung, der Saarburger Stadtbürgermeister Jürgen Dixius. Die Viezstraße halte sich nicht an kommunalen oder Landesgrenzen auf, sondern führe in Deutschland, Frankreich und Luxemburg als Rue de Cidre durch die schöne Landschaft und an Sehenswürdigkeiten vorbei. Diese Idee habe es verdient, in allen drei Ländern mehr unterstützt zu werden.
Mehr als 500 Apfelbauern gibt es entlang der Viezstraße, davon rund 30 im Haupterwerb. Einer von ihnen ist Harald Wacht aus der Viez-Hochburg Fisch mit rund 200 Apfelbäumen. "Viez herzustellen ist viel Arbeit und wird vom DLR Mosel streng überwacht", verrät er dem TV. Die Qualität und der Geschmack werden vom Säuregehalt des Apfels bestimmt. In anderen Ländern, beispielsweise England, ist die Birne Lieferant für den Viez. Dieses Obst führt hierzulande für den Vize-Vinum, wie ihn die alten Römer nannten, jedoch ein Schattendasein.
Extra

Der Goldene Mannebacher (goldfarbener Viezbecher) ging an Armin Hunsicker aus Fisch. Den Silbernen Mannebacher gewann Roland Lutz, ebenfalls aus Fisch. Das bronzene Viez-Trinkgefäß erhielt Herbert Stors aus Mannebach, der den Wettbewerb auch organisierte. Stors betont: Es war eine sehr enge Entscheidung. Fast alle Vieze haben nahezu das gleiche Qualitätsniveau. doth Weitere Informationen unter www.viezstrasse-online.de