Nur ein Ortsbürgermeister hört definitiv auf

Hermeskeil · In der Stadt und den zwölf Orten der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil haben am 25. Mai 2014 die Wähler das Wort. Sie stimmen an diesem Tag unter anderem darüber ab, welcher Politiker in den nächsten fünf Jahren als Ortsbürgermeister regieren darf. Von den aktuellen Amtsinhabern wollen zehn weitermachen, zwei sind noch unentschlossen und einer kündigt seinen Rückzug an.

 Theo Palm. TV-Foto: Archiv/Ursula Schmieder

Theo Palm. TV-Foto: Archiv/Ursula Schmieder

Hermeskeil. Der TV hat die derzeitigen Ortsbürgermeister in der VG Hermeskeil gefragt, ob sie sich eine erneute Kandidatur vorstellen können. Das sind die Antworten:
Stadt Hermeskeil: Udo Moser will es noch einmal wissen. "Ich wäre gerne bereit, weiterzumachen", betont der 62 Jahre alte Immobilienmakler. Moser gehört der parteiunabhängigen Gruppierung Bürger für Bürger (BFB) an und ist als Nachfolger von Ilona König (CDU) seit 2009 Stadtchef (siehe Extra).
Bescheid: Die 400 Einwohner zählende Gemeinde muss sich einen neuen Ortsbürgermeister suchen. "Ich werde nicht mehr kandidieren", sagt Raimund Olinger (62). Nach 30 Jahren kommunalpolitischer Arbeit, davon 20 Jahre als Dorfchef, ist der Berufskraftfahrer im Ruhestand der Meinung, "dass jetzt jemand Jüngeres ran sollte".
Beuren: Der dienstälteste Gemeindechef in der VG denkt hingegen nicht ans Aufhören. "Ich mache so lange weiter, bis endlich unsere Windräder stehen", sagt Manfred Köhl. Der 67-jährige SPD-Mann kämpft seit über zehn Jahren vergeblich darum, dass auf Beurener Gebiet weiße Riesen aufgestellt werden dürfen. Köhl lenkt bereits seit 1979 die Geschicke der Gemeinde.
Kommunalwahl 2014


Damflos: "Die Tendenz geht dahin, dass ich weitermache", sagt Joachim Wellenberg. Der 51-jährige Angestellte peilt als Kandidat einer freien Wählergruppe seine vierte Amtszeit an. Wellenberg regiert seit 1999 in Damflos.
Geisfeld: Für den 61 Jahre alten Vollerwerbslandwirt Theo Palm steht fest: "Ich werde auf jeden Fall noch mal kandidieren." Nach dem Tod seines Vorgängers übernahm Palm im Februar 1999 den Posten des Bürgermeisters im 550-Einwohnerort.
Grimburg: Auch Franz-Josef Weber wird sich der Wiederwahl stellen. Ein entscheidendes Motiv: "An unserem Windkraftprojekt müssen wir dran bleiben", sagt der 58 Jahre alte Rechtsanwalt. Der Vorsitzende einer freien Wählergruppe war zunächst von 1984 bis 1999 Gemeindechef. Nach fünf Jahren Pause hat er das Amt wieder seit 2004 inne.
Gusenburg: "Ich wäre bereit für eine erneute Bewerbung", sagt Josef Barthen, der 2009 Ortsbürgermeister von Gusenburg wurde. Der 56-jährige Polizeihauptkommissar gehört einer freien Wählergruppe an.
Hinzert-Pölert: Jürgen Merkel ist seit Anfang 2012 Regierungschef im Doppelort. Ob der 46-jährige Altenpfleger, der in Luxemburg arbeitet, bei der Urwahl am 25. Mai antreten wird, ist noch offen. "Diese Frage werde ich erst noch mit dem Gemeinderat besprechen", sagt Merkel. Bis Ende des Monats soll die Entscheidung gefallen sein. Die Besonderheit im Fall Merkel: Er wurde nach dem Rücktritt seines Vorgängers Markus Schmitt im Sommer 2011 und einer längeren Vakanz nicht von den Hinzert-Pölerter Bürgern, sondern vom Rat als Ortsbürgermeister gewählt.
Naurath/Wald: Im mit 230 Einwohner kleinsten VG-Ort ist Kontinuität angesagt. Werner Weber, der schon seit 1984 im Amt ist, wird erneut kandidieren. Der 60-Jährige arbeitet als Fahrzeugbauer in Föhren.
Neuhütten: "Bei mir ist die Sache noch nicht entschieden", sagt Peter Kretz. Bis Ende des Monats will sich der 49-Jährige aber festlegen. Kretz ist Leiter der Autobahnpolizei Schweich und fungiert seit Mai 2006 als Ortsbürgermeister von Neuhütten.
Rascheid: "Die Richtung ist klar. Wenn ich gewählt werde, hänge ich noch fünf Jahre dran", sagt Andreas Ludwig. Der 54 Jahre alte Wegewart des Vereins Erholungsgebiet Hochwald wird am 25. Mai also erneut antreten. Ludwig ist seit 2001 Gemeindechef von Rascheid.
Reinsfeld: Rainer Spies (61) ist seit 1999 Bürgermeister im zweitgrößten VG-Ort und will das auch bleiben. Der SPD-Politiker und Lehrer im Ruhestand strebt somit seine vierte Amtszeit an. "Es gibt noch einige Projekte, die ich umsetzen will", sagt Spies und nennt ebenfalls die Windkraft, aber auch die Verbesserung der Infrastruktur in Reinsfeld als Beispiele.
Züsch: Hermann Bernardy will noch eine Runde dranhängen. Der 61-jährige SPD-Mann arbeitet bei einem Rüstungsbetrieb im Saarland und ist seit 2004 Gemeindechef von Züsch.Extra

 Jürgen Merkel. TV-Foto: Archiv/Axel Munsteiner

Jürgen Merkel. TV-Foto: Archiv/Axel Munsteiner

 Andreas Ludwig. TV-Foto: Archiv/Axel Munsteiner

Andreas Ludwig. TV-Foto: Archiv/Axel Munsteiner

 Manfred Köhl. TV-Foto: Archiv/Axel Munsteiner

Manfred Köhl. TV-Foto: Archiv/Axel Munsteiner

 Franz-Josef Weber. Foto: Archiv/privat

Franz-Josef Weber. Foto: Archiv/privat

 Rainer Spies. TV-Foto: Archiv/Ursula Schmieder

Rainer Spies. TV-Foto: Archiv/Ursula Schmieder

 Udo Moser. TV-Foto: Axel Munsteiner

Udo Moser. TV-Foto: Axel Munsteiner

 Werner Weber. TV-Foto: Archiv/Ursula Schmieder

Werner Weber. TV-Foto: Archiv/Ursula Schmieder

 Josef Barthen. TV-Foto: Archiv/Herbert Thormeyer

Josef Barthen. TV-Foto: Archiv/Herbert Thormeyer

 Joachim Wellenberg. TV-Foto: Archiv/Axel Munsteiner

Joachim Wellenberg. TV-Foto: Archiv/Axel Munsteiner

 Raimund Olinger. TV-Foto: Archiv/Ursula Schmieder

Raimund Olinger. TV-Foto: Archiv/Ursula Schmieder

 Peter Kretz. TV-Foto: Archiv/Katja Bernardy

Peter Kretz. TV-Foto: Archiv/Katja Bernardy

Bei den Kommunalwahlen vor fünf Jahren gab es in der Stadt Hermeskeil vier Bewerber für den Bürgermeisterposten. Udo Moser (Bürger für Bürger) setzte sich in der Stichwahl gegen Bernde Mende von der CDU durch. Die Kandidaten der SPD (Ralf Gluding) und der Partei Die Linke (Volkmar Winter) waren in Runde eins ausgeschieden. Auch diesmal gilt es als sicher, dass Moser auf Gegenkandidaten trifft. Im Rest der VG Hermeskeil standen am 7. Juni 2009 in vier Dörfern Duelle um das Amt des Ortsbürgermeisters an. In Grimburg gewann Franz-Josef Weber gegen Jürgen Mayer (CDU). In Gusenburg setzte sich Josef Barthen gegen Josef Paulus (CDU) durch. Der bis dato amtierende Ortsbürgermeister Heinz Schuh (CDU) hatte nicht mehr kandidiert. In Beuren behielt Amtsinhaber Manfred Köhl gegen seinen CDU-Konkurrenten Harald Schmitt die Oberhand. In Reinsfeld gelang dies Rainer Spies gegen Paul Port von der Offenen Wählerliste (OWL). Kurioses tat sich in Hinzert-Pölert. Mario Leiber war dort einziger Kandidat, bekam aber weniger als 50 Prozent der Stimmen und scheiterte somit mit seiner Bewerbung. Die Folge: Obwohl Mathilde Müller nicht mehr kandidiert hatte, musste die Ortsbürgermeisterin ihr Amt monatelang kommissarisch fortführen. ax

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