Staubsaugerbeutel en gros

Im Gewerbepark Römerstraße in Hermeskeil-Abteil (Landkreis Trier-Saarburg) hat ein Spatenstich das Startzeichen für den für diesen Sommer anvisierten Umzug des Unternehmens Porten Filterhaus gegeben.

Hermeskeil. Markus Porten hat früh die Zeichen der Zeit erkannt. Als er 1999 begann, via Internet Staubsaugerbeutel anzubieten, gab es keine Konkurrenz in Deutschland. Dennoch konnte schon damals "auch der exotischste Staubsauger seinen Beutel finden", wie das Magazin Stern anerkannt hatte. Heute behauptet sich Porten Filterhaus - wie Haushalt und Technik Porten (einst Biehl) seit Januar firmiert - gegen drei Mitbewerber im Netz. Knapp drei Millionen Staubsaugerbeutel versendet das Hermeskeiler Unternehmen jährlich an Privatleute, Händler und Großkunden. Dazu zählen etwa deutsche Hilton Hotels sowie Ferienparks und die Fregatten der Bundeswehr.

Porten vertreibt Beutel aller führenden Hersteller und kauft auch Beutel alter Staubsaugermodelle, die er in die Suchmaschine einpflegt. Daneben bietet er seit 2003 selbst entwickelte Beutel an. Diese werden im türkischen Izmir in einem Werk produziert, an dem er beteiligt ist. Im ersten Jahr seien mehr als 600 000 "Portens Puro"-Beutel in Deutschland verkauft worden, 2004 waren es mehr als eine Million. Inzwischen seien 52 verschiedene Typen aus Eigenproduktion im Angebot - ein Sortiment, wie es auch der Marktführer nicht breiter anbiete.

Da die Nachfrage die Lager-Kapazitäten immer wieder an Grenzen stoßen lässt, hat sich Porten für einen Umzug entschieden. Am Montag war im Gewerbepark Römerstraße in Hermeskeil-Abtei der Spatenstich für den Neubau, in den er eine Million Euro investiert. In dem Komplex an der Kaufland-Zufahrt werden - für die Logistik ein Riesengewinn - die auf fünf Standorte verteilten Abteilungen unter ein Dach kommen: Lager, Versand, Büro und Call-Center sowie der Elektromarkt, der von Porten 1999 übernommene Firmen-Ursprung. Der künftige "Electro Plus"-Markt mit Kundendienst und Werkstatt wird sich über 300 Quadratmeter erstrecken. Weitere 200 Quadratmeter sind Büro- und Sozialräumen vorbehalten, und das Palettenlager bietet 1500 Quadratmeter Lagerfläche.

Täglich sollen 1000 Pakete versandt werden



Die Kapazitäten sind laut Porten für täglich 1000 Pakete ausgelegt. Vom jetzigen Lager aus werden an sieben Tagen in der Woche je 400 Pakete versandt. Künftig sollen es 600 Pakete sein, was Porten dank der optimierten Logistik in Abtei mit dem jetzigen Mitarbeiterstamm - 17 Beschäftigte plus drei Auszubildende - bewältigen will.

Da das kontinuierlich gewachsene Unternehmen 1999 mit vier Beschäftigten gestartet war, sind Neueinstellungen mittelfristig denkbar.

Ursprünglich wollte Porten mit seiner Firma im Hermeskeiler Zentrum bleiben. Drei Jahre suchte er nach der passenden Immobilie, was an Dingen wie Raumzuschnitt, Heizung oder zu hohen Mieten scheiterte. Letztlich habe es für ihn zwei Alternativen gegeben: "Entweder den Laden zumachen oder dahin gehen, wo die Kundenströme sind." Daher ist der frühere Gewerbeverbands-Chef, der für die Innenstadt und gegen Märkte auf der grünen Wiese kämpfte, mit seiner Entscheidung im Reinen. Der Versandhandel mit einem etwa 80-prozentigen Umsatzanteil habe jahrelang das Geschäft mittragen müssen. Die Frequenz sei einfach zu stark eingebrochen. Als der Hela-Markt noch im Ort gewesen sei, habe er täglich 50 Kunden verzeichnet - heute seien es nur noch 15.

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