Kammermusik der besonderen Art

Trier · Schon zu Mozarts Zeiten sind Hauskonzerte beliebt und bilden die Keimzelle der Kammermusik. Einen weiten zeitlichen Bogen spannte ein Kammerkonzert im Caspar-Olevian-Saal in Trier.

 Stephan Schardt spielt im Caspar-Olevian-Saal in Trier. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Stephan Schardt spielt im Caspar-Olevian-Saal in Trier. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Trier. Unter die Überschrift "Variationen" hatten der Geiger Stephan Schardt und der Pianist Philipp Vogler ihr Kammerkonzert gestellt.
Eingeladen von der evangelischen Kirchengemeinde Trier und dem Förder- und Freundeskreis Basilikakonzerte hatte das Duo ein Programm mitgebracht, das von Wolfgang Amadeus Mozart bis hin zu Olivier Messiaen und John Cage reichte. Diese Spannweite machte einen ganz eigenen Reiz des Nachmittags aus und zeigte auf, wie unterschiedlich die einzelnen Komponisten mit dieser Gattung umgingen.
Ob nun Mozarts Variationen über "Hélas, j\'ai perdu mon amant", KV 360, das "Grand Duo concertant" von Franz Liszt oder "Theme and Variations" von Messiaen, allen unterschiedlichen Stilen wurde das Duo mit Bravour gerecht. Auch die sechs Miniaturen "Six Melodies" von John Cage, dessen Werke sich selten leicht erschließen, wussten die Musiker ansprechend darzustellen.
Schardt und Vogler störten sich nicht daran, dass nur eine überschaubare Anzahl von rund 50 Zuhörern den Weg in den Caspar-Olevian-Saal gefunden hatten.

Virtuos und einfühlsam


Der ehemalige Konzertmeister des Ensembles Musica Antiqua zauberte mit seinem Instrument Klänge in den Raum, deren farbliche Bandbreite keinerlei Grenzen zu kennen schien.
Unter seinem Strich leuchtete die Musik in allen nur denkbaren Nuancen.
Vogler präsentierte sich als ein gleichberechtigter Partner, der mit Virtuosität glänzen konnte, aber auch mit großem Einfühlungsvermögen der Begleiterfunktion gerecht wurde. Insgesamt bot das Konzert einen musikalischen Nachmittag der besonderen Art.

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