Klassisches Kinderkonzert zum Mitmachen

Trier · Family-Classics im Theater Trier mit 650 begeisterten Zuschauern - Nachwuchs darf sogar dirigieren.

Klassisches Kinderkonzert zum Mitmachen
Foto: Dirk Tenbrock (DT) ("TV-Upload Tenbrock"
 Früh übt sich ... Beim Family-Classics-Konzert am Sonntagmorgen im Trierer Theater dürfen die jungen Besucher auch Instrumente ausprobieren und sogar das Orchester dirigieren. TV-Fotos (2): Dirk Tenbrock

Früh übt sich ... Beim Family-Classics-Konzert am Sonntagmorgen im Trierer Theater dürfen die jungen Besucher auch Instrumente ausprobieren und sogar das Orchester dirigieren. TV-Fotos (2): Dirk Tenbrock

Foto: Dirk Tenbrock (DT) ("TV-Upload Tenbrock"

Trier Ein Paradebeispiel dafür, wie man Kindern klassische Musik und ganz allgemein das Theater nahebringen kann, hat das Philharmonische Orchester der Stadt Trier unter der Leitung des Ersten Kapellmeisters Wouter Padberg am Sonntag mit seinem Family-Classics-Konzert gezeigt. Vor dem Konzert tummelten sich Hunderte von kleinen Musikbegeisterten mit ihren erwachsenen Begleitern im Foyer des Theaters und staunten: Mitten unter ihnen waren nämlich die Orchestermusiker mit ihren Instrumenten. Diese anzufassen und auszuprobieren war ausdrücklich erwünscht.
Sie streichen über die Bögen von Geige, Cello oder Kontrabass und bedienen mit Begeisterung die Hebel und Tasten der Blasinstrumente. So wird ihnen die Scheu vor den kompliziert erscheinenden Instrumenten genommen und ihr Interesse geweckt; die sonst etwas steif befrackten Musiker tragen lockere Kleidung (natürlich aber im klassischen Schwarz) und machen das sehr einfühlsam und mit sichtbarer Freude. Wann gibt es so eine Gelegenheit sonst schon? Dann geht es in den großen Saal des Theaters, es ist ein Gewusel, bis alle ihren Platz gefunden haben, jeder einzelne Platz ist besetzt, ausverkauftes Haus.
Derweil machen sich zwei Gestalten auf der Bühne zu schaffen, Orchesterchef Padberg und der Tenor Bonko Karadjov sind zunächst überrascht, dass sie nicht allein im Saal sind, lassen es sich aber dann, nachdem die Kinder das Orchester auf die Bühne gerufen haben, nicht nehmen, das angekündigte Stück "Peter und der Wolf" des russischen Komponisten Sergeij Prokofieff (1891-1953) aufzuführen. Vorher werden die einzelnen Instrumente und ihre Rollen erklärt (Peter, Vogel, Ente, Wolf, Großvater, Jäger), und es muss natürlich noch etwas geübt werden. Dazu ruft der etwas hilflose Kapellmeister einige Kinder auf die Bühne, die ihm zunächst einmal zeigen, wie man richtig dirigiert. Dann geht es aber richtig los, Padberg hat wohl etwas geflunkert, denn er macht seine Sache richtig gut, die Musiker folgen den energischen Strichen seines Taktstockes.
Dazu erzählt Karadjov mit seiner schönsten Tenorstimme die Geschichte, wie der kleine Peter mit Hilfe des Vogels den gefährlichen Wolf überlistet und unschädlich macht. Im Hintergrund läuft auf einem Bildschirm und einer Videoleinwand die Geschichte auch noch als Schattenspiel (Entwurf Elselien Leemhuis), so wird der Vormittag zu einem Genuss für Augen und Ohren. Die Kinder sind gebannt und mucksmäuschenstill (na ja, fast), die wunderbare Musik zieht sie - wie Millionen andere Kinder seit 1936 - in ihren Bann und zum Dank gibt es begeisterten Applaus.

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