Büdlich. "Ich lebe gerne in Büdlich", sagt Alwine Barten. Seit ihrer Geburt (das war im Jahr 1954) lebt sie mit ihrer Familie in dem kleinen Ort in der Verbandsgemeinde Thalfang. "Für Kinder gibt es nichts Schöneres, als in einem Dorf wie Büdlich zu wohnen", sagt sie. Gemeinsam mit 70 ihrer Nachbarn hat sich Alwine Barten auf dem Platz neben dem Dorfgemeinschaftshaus versammelt. Denn dort ist Treffpunkt für die Fotoaktion des Trierischen Volksfreunds.
Dorffoto Aktion

"Es gibt hier einen guten Zusammenhalt", sagt Alwine Barten. Und auch das Büdlicher Vereinsleben hat einiges zu bieten. Es gibt einen Musikverein, einen Lauftreff und natürlich den Kirchenchor. Außerdem gibt es einen Bogensportclub, bei dem viele Jugendliche aus dem Ort mitmachen. Und beim Gymnastikkurs des Sportvereins ist auch Alwine Barten dabei.
Hinter dem Platz beim Dorfgemeinschaftshaus ragt die Büdlicher St.-Agatha-Kirche in den Himmel. Der älteste Teil des Gotteshauses, die Kanzel, ist 600 Jahre alt. Und auch Büdlich selbst ist ein altes Dorf.
Der Schreiber der Dorfchronik fand im vergangenen Jahr heraus, dass der Ort im Jahr 912 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde. "Eigentlich hatten wir im 2012 also 1100. Geburtstag", sagt Ortsbürgermeisterin Gabriele Schleimer lachend. "Aber wir wussten nichts von unserem Glück."
182 Menschen leben in Büdlich. Der älteste ist Ernst Mörschbächer. Seit 1943 wohnt der 91-Jährige hier - und noch immer gefällt es ihm gut. "Die Zeiten sind besser geworden", sagt er.
Den Zusammenhalt im Dorf schätzt auch Wehrführer Bernd Thömmes. "Keiner wird abgekanzelt", sagt der 33-Jährige. Und auch das Verhältnis zwischen Jungen und Alten stimme. Dass die Büdlicher hilfsbereite Menschen sind, weiß Ursula Adams aus dem Ortsteil Büdlicherbrück. Der liegt an der Landstraße, die von der Autobahn in den Hunsrück führt. "Zwei bis drei Mal in der Woche klingelt es bei uns an der Tür", erzählt sie. Davor stehen dann Leute, die ihren Tank leergefahren haben und gerade noch so den Berg herunterrollen konnten "Erst letzte Woche hat ein Mann aus Stuttgart angeklopft." Mit Diesel hätte man aushelfen können - schließlich hatte man früher einen eigenen Traktor. Der Schwabe brauchte aber Benzin. "Also ist mein Mann mit ihm nach Trittenheim gefahren, um Sprit zu holen."
Zwei Büdlicher haben in einigen Wochen Besonderes vor: Thorsten und Christina wollen heiraten. Sie kommt aus der Hauptstraße, er aus der Straße im Treff. Die beiden kennen sich von Kindesbeinen an, vor sechs Jahren haben sie sich ineinander verliebt. Zur TV-Dorffoto-Aktion kommt Christina mit ihren besten Freundinnen. Denn die 25-Jährige feiert gerade Junggesellinnenabschied. Am 22. Juni ist es soweit: Dann wird geheiratet. Wo? In der Büdlicher St.-Agatha-Kirche natürlich. Und an dieser Stelle wünscht auch der Trierische Volksfreund: Alles Gute!