Wittlich. Die Stadtverwaltung Wittlich schweigt. Innerhalb von 24 Stunden war die Behörde entweder nicht willens oder nicht in der Lage, sich zum Verkehrsversuch in der Oberstadt zu äußern. Jenseits der Aussage, dass die Fahrzeuge seit Donnerstagmorgen wieder ungehindert über die Straße in Höhe der Schlossgalerie fahren können, war Ulrich Jacoby keine weitere Stellungnahme zu entlocken.
Antworten auf schriftlich gestellte Fragen werde es vermutlich keine geben, sagte der Pessesprecher der Verwaltung. Erst nach einer Intervention der Polizei wegen Sicherheitsbedenken verkürzten Stadtverwaltung und Stadtwerke Wittlich den Verkehrsversuch (der TV berichtete). Am Mittwoch wurde 24 Stunden lang gemessen, wie viele Fahrzeuge in der Kurfürstenstraße und an ausgewählten anderen Punkten in der Stadt unterwegs sind.
Nun stellen sich nicht nur Anwohner in den Anliegerstraßen in der Nähe der Kurfürstenstraße die Frage, wie es weitergeht. Da die Verwaltung diese Frage nicht beantwortet, bleibt Raum für Spekulationen. Vermutlich werden die neuen Zahlen mit Werten verglichen, die vor Beginn des Verkehrsversuchs durch Zählung ermittelt worden waren.
Und was kostet der gesamte Versuch? Auch das behält die Stadtverwaltung vorerst für sich. Laut unbestätigter Quellen ist für Zählung, Auf- und Abbau sowie der notwendigen Parkplatzbewässerung von mehreren 10 000 Euro die Rede.
Unbeantwortet bleibt auch die Frage, wie Stadtrat oder andere städtische Gremien in das Prozedere eingebunden werden.
Nicht nur die Bewohner von Häusern im Sehlemet oder Talweg und Beethovenstraße müssen sich somit vorerst auf die Aussage von Bürgermeister Joachim Rodenkirch bei der Einwohnerversammlung im September verlassen. Er hatte zugesagt, dass die Bürger in einer Einwohnerversammlung informiert werden. "Wenn wir Ergebnisse haben, treffen wir uns wieder", sagte Rodenkirch damals.
Eine erfreuliche Nachricht im Zusammenhang mit der Umleitungsstrecke kommt von der Polizei. Nach Erkenntnissen der Beamten hat es keine Verkehrsunfälle auf dem Parkplatz gegeben.