Umwelt Genossenschaft nutzt die Kraft der Sonne

Monzelfeld · In der Kindertagesstätte Monzelfeld geht eine Solaranlage ans Netz. Sie wird von der „BürgerEnergie- Genossenschaft“ betrieben. Heute Abend (27. September) sind Bürger zur Infoveranstaltung in der Bürgerhalle ab 19 Uhr eingeladen, denn es gibt noch weitere Pläne.

 Die neue Photovoltaikanlage versorgt die Monzelfelder Kita mit Energie.

Die neue Photovoltaikanlage versorgt die Monzelfelder Kita mit Energie.

Foto: Rainer van den Bosch/Picasa

Die kleine Enna drückt den symbolischen roten Knopf, mit dem eine neue Photovoltaik-Anlage in der Kita in Monzelfeld in Betrieb genommen wird. Seit dieser Woche liefert die Anlage 18 000 Kilowattstunden Strom, mit dem die Kita und ein Haushalt mit CO2-freiem Strom versorgt werden. Das im gesamten Landkreis Bernkastel-Wittlich außergewöhnliche daran: Die Photovoltaikanlage wird von der Bürgerenergiegenossenschaft Monzelfeld getragen. Es ist die erste Genossenschaft in dieser Form im Landkreis, die sich in Monzelfeld gegründet hat.

Die Photovoltaikanlage und die Genossenschaft sind damit ein Mosaikstein in einem Maßnahmenbündel, das die Ortschaft zu einem Bioenergiedorf machen soll, einer Gemeinde, die sich möglichst CO2-neutral selbst mit Strom und Wärme versorgt. Im Landkreis beteiligen sich zwölf weitere Dörfer an dem Programm, darunter auch Thalfang und Malborn-Thiergarten, wo derzeit noch der Rücklauf einer Fragebogenaktion läuft, in der Hausbesitzer freiwillige Selbstauskünfte zur energetischen Beschaffenheit ihrer Häuser geben können. Diese Erhebung ist in Monzelfeld bereits abgeschlossen. „Über 40 Prozent der Einwohner haben den Fragebogen beantwortet,“ erzählt Bürgermeister Lothar Josten.

Mit der Einrichtung der Photovoltaikanlage in der Kita sei ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum Bioenergiedorf geschaffen worden, findet der Ortschef. „Das hat auch einen großen Symbolwert für unsere Genossenschaft, denn die Anliegen der Genossenschaft und der Gemeinde passen zusammen. Das ist ein hervorragender Take Off.“ sagt Josten. Die auf dem Dach der Kita installierte Anlage sei für einen Betriebszeitraum von 20 Jahren gebaut. Der Clou des Projektes ist die Energiegenossenschaft, deren Anteile Bürger im Ort kaufen und damit von der Wertschöpfung erneuerbarer Energien profitieren können. „Wir sind im Landkreis die erste Genossenschaft dieser Art, deshalb ist es auch gut, dass eine Anlage in der Kita ist. So können wir die Eltern der Kinder informieren und die Genossenschaft bekannt machen“, sagt Rainer van den Bosch. Was verbirgt sich nun hinter der Energiegenossenschaft? Eine Gruppe von engagierten Bürgern aus dem Raum Hunsrück-Mittelmosel hat sich im Februar 2018 zu einer Bürgerenergiegenossenschaft zusammengeschlossen. „Gemeinsam wollen wir etwas Sinnvolles gegen den Klimawandel, gegen die Abhängigkeit von fossilen und atomaren Energien und gegen steigende Stromkosten unternehmen - und zeigen, dass man dabei auch wirtschaftlich profitieren kann,“ heißt es in einer Erklärung der Genossenschaft, die Ende August vom Amtsgericht Wittlich als „eingetragene Genossenschaft“ bestätigt wurde und damit geschäftsfähig ist. Aktuell betreibt die Genossenschaft drei Projekte: die Photovoltaikanlage auf dem Dach der Kita und zwei weitere Anlagen auf einer Doppelgarage und auf der Gemeindescheune.

Bislang hat die Genossenschaft rund 30 Mitglieder und ein Eigenkapital von 33 000 Euro, wie van den Bosch erläutert, der im Vorstand der Genossenschaft für den technischen Bereich zuständig ist. Wolfgang Stein, erster Beigeordneter von Monzelfeld und im Vorstand für den kaufmännischen Bereich zuständig: „Momentan haben die MItglieder 330 Anteile a 100 Euro gezeichnet.  Wir hatten eine gute Resonanz, im Durchschnitt haben die Bürger elf Anteile gezeichnet.“ Für das nächste Jahr plant die Genossenschaft ein Car-Sharing-Prjekt mit E-Mobilität und weitere Projekte im Bereich Photovoltaik und Windkraft, verrät van den Bosch.

Für alle Bürger findet am Donnerstag, 27. September, um 19 Uhr in der Bürgerhalle eine Infoveranstaltung statt. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.ewhm.de und per Email unter info@ewhm.de

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