Musik trifft Geschichte

"Auf nach Amerika!" war das Thema des diesjährigen Longkamper Osterkonzertes. Über 300 Zuschauer gaben der anspruchsvollen Veranstaltung einen würdigen Rahmen.

Longkamp. (red) Die Geschichte der Auswanderer vor circa 200 Jahren betraf auch in hohem Maße die Region Eifel-Mosel-Hunsrück. Zahlreiche Menschen mussten auswandern, weil die Lebensbedingungen sich in dieser Zeit erheblich verschlechtert hatten. Die Idee, diesen geschichtlichen Hintergrund in einem Konzert musikalisch umzusetzen, hatte der langjährige Dirigent Jürgen Kullmann.

Deutsche Volkslieder wie "Wenn alle Brünnlein fließen", "Kein schöner Land" oder "Im schönsten Wiesengrunde" verdeutlichten den Abschiedsschmerz und das Heimatgefühl der Auswanderer, die doch in eine ungewisse Zukunft emigrierten.

Begleitet von diesen Melodien erzählte der zweite Vorsitzende Peter Brucker in ansprechender Form die Geschichte von Hunsrücker Auswanderern. Die schwierige Überfahrt auf dem Meer konnten die Zuhörer anschaulich in der "Rhapsody On An Old Englisch Sea Song" nachvollziehen.

Mit der Symphonie Nr. 9 ("Aus der neuen Welt") von Antonin Dvorák wurde man direkt in die pulsierende Weltstadt New York geleitet. In seinem Werk schildert Dvorák ebenfalls die endlose Weite der Prärie oder einen Festtanz der Indianer.

Als erster amerikanischer Komponist gewann E.A. McDowell den Respekt der Europäer. Mit seinem Liebeslied "To A Wild Rose" beschreibt er die Sehnsucht zahlreicher junger Mädchen, die sich in ihrer neuen Heimat auf eine Hochzeit freuten. Mitten in der "Neuen Welt" waren die Zuhörer dann mit dem Musikstück "Der mit dem Wolf tanzt". Bekannte Themen wie das "Liebesthema" oder "Die Büffeljagd" hatte J. Bocook sehr anspruchsvoll und interessant arrangiert.

Dirigent Kullmann gelang es, mit viel Fingerspitzengefühl eine musikalische Glanzleistung aus dem Longkamper Orchester herauszuholen.

In den 40er und 50er Jahren hatten zahlreiche Auswanderer — wie andere Amerikaner auch — eine erfolgreiche wirtschaftliche Karriere begonnen, so auch der Filmmusikkomponist Henry Mancini. Ein Medley verschiedener Filmmusiken wie "Peter Gunn" oder "Mister Lucky" waren gespickt mit musikalischen Feinheiten, die meisterlich umgesetzt wurden.

Weitere Höhepunkte des Konzertes waren "Maria" oder "America" aus der West Side Story von Leonard Bernstein, "Rock Encounter" von Jay Chattaway oder gar der "Trumpet Blues and Cantabile" von Harry James.

Bei diesem Trompetenklassiker zeigte die "Longkamper Jugend", was sie gelernt hatte: Max Wilbert, Johannes Klunk und Tommy Schommer glänzten bei ihrem Trompetensolo mit einer beeindruckenden Leistung.

Mit dem abschließenden Marinemarsch "Blaze Away!" schloss sich der Kreis der Reise nach Amerika auf hoher See.

Die Forderung nach mehreren Zugaben zeigte die Begeisterung und Zufriedenheit der Zuschauer bei diesem Musikerlebnis.

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