Musweiler plant Bürgerhaus für 60 Bürger

Das kleine Musweiler in der Verbandsgemeinde Manderscheid will ein Bürgerhaus bauen. Die Zeit drängt, denn um die Förderung von 110 000 Euro zu bekommen, muss die Gemeinde 2010 mit dem Bau beginnen.

 Die Mehrheit von ihnen will ein Bürgerhaus: 35 der rund 60 Musweilerer im vergangenen Jahr bei der TV-Dorffoto-Aktion. TV-Foto: Archiv/ Friedemann Vetter

Die Mehrheit von ihnen will ein Bürgerhaus: 35 der rund 60 Musweilerer im vergangenen Jahr bei der TV-Dorffoto-Aktion. TV-Foto: Archiv/ Friedemann Vetter

Musweiler. Viele Gemeinden müssen sparen. Das kleine Musweiler bei Großlittgen mit seinen 60 Einwohnern noch nicht. Im Gegenteil. Die Musweilerer wollen kräftig investieren. Sie planen, ein Bürgerhaus zu bauen. Dafür hatte sich laut Ortsbürgermeister Stefan Zens bereits vor zwei Jahren eine "eindeutige Mehrheit" der Einwohner bei einer Versammlung ausgesprochen. Aktuell hat der Rat den Entschluss nochmals bekräftigt.

"Wir haben kein altes, leer stehendes Gebäude, das wir nutzen können", sagt Zens. Ratssitzungen finden bei ihm im Haus statt. Für Einwohnerversammlungen muss die Gemeinde ins Pfarrheim nach Großlittgen ausweichen. Zens: "Das Bürgerhaus soll für die Leute aus dem Dorf sein. Sie sollen es günstig mieten können." Einen Standort hat der Rat nun ausgewählt. "Am Ortseingang links" soll laut Gemeindechef das Haus für das Dorf mit nur einer offiziellen Zufahrt entstehen.

Andere Standorte im Ort sind ausgeschieden, weil die Eigentümer nicht verkaufen wollten oder das Grundstück nicht erschlossen war. Die nun ausgewählte Fläche gehört der Gemeinde und verfügt über einen Anschluss ans Kanal- und Wasserleitungssystem. Einziger Nachteil: Sie liegt nicht mehr innerhalb des Ortes.

Deshalb muss der Rat eine zusätzliche Satzung beschließen, für die ein Umweltgutachten gebraucht wird. Zens hofft, dass das Gutachten innerhalb der kommenden zwei Wochen fertig ist. Dann soll es flugs weitergehen. Die Zeit drängt - des Geldes wegen.

Musweiler hat für sein Vorhaben die Zusage erhalten, dass 110 000 Euro aus dem Landesförderprogramm Investitionsstock fließen, sofern die Gemeinde noch 2010 mit dem Bau beginnt. Wie viel das Bürgerhaus kosten wird, steht noch nicht fest. Zens sagt: "Die Planung ist schon zwei Jahre alt. Da müssen wir noch mal rangehen, wir wissen noch nicht, ob wir das so übernehmen."

Ursprünglich geplant war ein 300 000 Euro teurer Bau, der 7,70 Meter breit und 15 Meter lang ist. Er sollte einen Saal für 40 bis 50 Leute umfassen und ein paar kleine Nebenräume, wie eine Küche, Toiletten, ein Lagerraum und ein kleines Zimmer für die Akten des Ortsbürgermeisters. Zens betont: "Wir hoffen, die Kosten durch Eigenleistung um einiges senken zu können."

Verschulden muss sich Musweiler für das Bürgerhaus jedenfalls nicht. Auf rund 200 000 Euro beziffert der Ortsbürgermeister das Plus der Gemeinde. Sie verfüge über keine besondere Einnahmequelle, habe aber in den vergangenen 30 bis 40 Jahren eine solide Haushaltspolitik betrieben, sagt Zens. Musweiler soll auch solide bleiben. Der Ortschef sagt: "Wir wollen uns nicht verschulden. Wir wollen das Bürgerhaus so günstig wie möglich machen. Uns ist bewusst, dass das viel Geld ist für ein Haus, das nur zwei bis drei Wochen im Jahr genutzt wird."

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