Neuer Sportplatz in Bernkastel-Kues: Kunstrasen aus Kautschuk-Granulat

Bernkastel-Kues · Der Sportplatz im Schulzentrum in Bernkastel-Kues steht Vereinen und Schulen kostenlos zur Verfügung. Entsprechend groß ist die Beanspruchung. Das künstliche Grün ist nun zum zweiten Mal ausgewechselt worden. Das verwendete Granulat steht nicht im Verdacht gesundheitsschädigend sein.

Wenn die Blätter von den Bäumen fallen, kündigt sich der Winter an. Wenn die Halme auf einem Kunstrasensportplatz fallen, ist es Zeit den Belag auszuwechseln. Dass der schlechte Zustand auch bei einem künstlichen Rasen auftritt, ist wohl unausweichlich. "Irgendwann stehen die Halme einfach nicht mehr", erläutert Leo Wächter, hauptamtlicher Beigeordneter der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues. Und da die Anlage in Bernkastel-Kues nicht nur von Fußballern genutzt wird sondern auch von Leichtathleten und den benachbarten Schulen (Gymnasium, Realschule plus) ist die Beanspruchung besonders groß.

Dazu muss man wissen: Es handelt sich um die zentrale Sportanlage der VG Bernkastel-Kues. Und die Kommune ist grundsätzlich dazu verpflichtet, sie allen Sportvereinen kostenlos zur Verfügung zu stellen. Natürlich müssen sie vorher fragen und es muss auch zeitlich passen", sagt Wächter.

Die Anlage ist vor allem in der kälteren Jahreszeit als Trainings- und Spielgelände gefragt. Denn dann sind die Naturrasen- und Hartplätze in vielen anderen Gemeinden in keinem guten Zustand - schon gar nicht, wenn während der Woche trainiert und am Wochenende gespielt wird. Die Anlage in Bernkastel-Kues, die unter anderem auch über eine Kunststofflaufbahn verfügt, ist seit 1988 in Betrieb. Im Jahr 2001 wurde der künstliche Rasen das erste Mal ausgewechselt. Vor wenigen Tagen erfolgte der zweite Austausch. Diese Arbeiten fielen zeitlich mit der Diskussion über das möglicherweise krebserregende und aus Altreifen bestehende Granulat SBR zusammen (der TV berichtete). In Bernkastel-Kues wurde allerdings, so Norbert Stein, Techniker der VG Bernkastel-Kues, das Kautschuk-Granulat EPDM verwendet.

Stein kennt die Diskussion über SBR. "Es gibt allerdings kein Gutachten und keinen Beweis, dass es krebserregend ist", sagt er. Wie berichte ist diese Diskussion in den Niederlanden aufgekommen. Weil die Plätze dort einen anderen Unterbau hätten, müsse mehr Granulat eingesetzt werden. Aus Kostengründen sei deshalb das billigere SBR genommen worden. Die neue Auflage in Bernkastel-Kues habe etwa 210?000 Euro gekostet, erläutern Wächter und Stein. Mittlerweile gebe es eine "enorme Fortentwicklung" bei dem künstlichen Grün. Die Verletzungsgefahr durch die Beschaffenheit sei geringer geworden. Früher wurden die Plätze oft als zu stumpf kritisiert. "Mittlerweile müssen sie auch nicht mehr bewässert werden", sagt Stein.

Gepflegt werden müssen sie aber. Dafür hat die VG Bernkastel-Kues vor Jahren eine Maschine angeschafft. Es gab allerdings aus Fußballerkreisen Kritik, dass die zu wenig eingesetzt worden sei. Leo Wächter weist dies zurück. Er sagt aber auch. "In Zukunft wird über den Einsatz Buch geführt." In der VG Bernkastel-Kues gibt es zwei weitere Kunstrasenplätze: einen in Mülheim und einen in Piesport. Sie befinden sich im Besitz der Gemeinden. Die bestimmen, wer darauf trainieren und spielen darf und was das kostet.

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