Diese Regeln gelten Darf man Bärlauch im Wald pflücken?

Trier · Bärlauch wächst vielerorts auch in der Region. Das Wildgemüse wird gerne gepflückt – aber ist das überhaupt erlaubt? Und worauf sollten Sammler achten?

 Typisch für Bärlauch ist, dass er oft über große Flächen zwischen den Bäumen wächst.

Typisch für Bärlauch ist, dass er oft über große Flächen zwischen den Bäumen wächst.

Foto: dpa-tmn/Frank Rumpenhorst

Im Frühling sammeln viele Menschen Bärlauch im Wald. Das Wildgemüse ist sehr beliebt – es kommt zum Beispiel in Salaten, Suppen und Soßen zum Einsatz, aber auch in Dips oder als grüne Zugabe zum Risotto. Doch ist das Pflücken überhaupt erlaubt?

Darf man Bärlauch im Wald pflücken?

Die Antwort lautet – eigentlich nein, in kleinen Mengen aber ja. Das Bundesnaturschutzgesetz verbietet, „wild lebende Pflanzen ohne vernünftigen Grund von ihren Standort zu entnehmen oder zu nutzen“. Ein paar Zeilen weiter steht dann aber die Ausnahme, dass es in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf doch erlaubt ist. In der Realität gilt hier die sogenannte „Handstraußregelung“, heißt, man sollte nur so viel mitnehmen, wie man in der Hand halten kann.

Die Ausnahme gilt jedoch nicht in Naturschutzgebieten oder auf Flächen von Naturdenkmalen. Dort ist das Pflücken generell verboten. Wer sich für das Sammeln anderer Pflanzen interessiert, sollte ebenfalls aufpassen. Denn manche stehen unter besonderem Artenschutz, diese muss man immer in Ruhe lassen. Zum Beispiel gilt das für Krokusse oder Eisenhut. Bärlauch ist aber nicht besonders geschützt.

Fazit: Eine Handvoll Bärlauch pflücken, ist in Ordnung, außer, man befindet sich in einem Naturschutzgebiet. Sammler sollten dabei am besten pro Pflanze nur ein Blatt nehmen und darauf achten, keine anderen Pflanzen zu zertrampeln.

Vorsicht, Verwechslungsgefahr: Bärlauch, Maiglöckchen oder Herbstzeitlose?

Ein weiterer Vorsichtshinweis: Bärlauch lässt sich leicht mit Maiglöckchen oder Herbstzeitlose verwechseln, und diese sind giftig. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät, zur Unterscheidung das in Frage kommende Blatt zwischen den Fingern zu reiben. Steigt einem dabei nicht der typisch knoblauchartige Geruch des Bärlauchs in die Nase, sollte man die Blätter stehen lassen. Ganz wichtig: Die Hände danach gründlich reinigen.

Bärlauch im Wald pflücken - Diese Regeln gelten
Foto: dpa-tmn/dpa-infografik GmbH

Symptome bei Vergiftung durch Maiglöckchen und Herbstzeitlose – was zu tun ist

Allerdings hat diese Geruchsprobe laut dem BfR auch Tücken. Denn haftet von den vorangegangenen Pflanzen noch Lauchgeruch an den Fingern, kann man schnell zu einem falschen Schluss gelangen. Wer den Verdacht hat, einen giftigen Doppelgänger des Bärlauchs gegessen zu haben, sollte sofort zum Arzt gehen oder sich beim Giftinformationszentrum Rat einholen.

Denn die Herbstzeitlose gilt als hochgiftig. Sechs bis zwölf Stunden nach dem Verzehr setzen heftige Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen und Durchfall ein. Anschließend folgt eine Phase von ein bis drei Tagen mit nur wenig Beschwerden, ehe es zum Multiorganversagen kommt, das laut BfR tödlich enden kann.

Der Verzehr von Maiglöckchen führt ebenfalls zu Durchfall und Erbrechen. In seltenen Fällen kann es zu Herzrhythmusstörungen kommen. Weitere Informationen dazu, wie sich Bärlauch von Giftpflanzen unterscheiden lässt, finden Sie hier.

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