Rennen um begehrte Plätze

MAINZ. Der parteiinterne Wettstreit um Direktkandidaturen und aussichtsreiche Listenplätze ist ein Jahr vor der Landtagswahl in allen Parteien voll im Gange. Hinter und vor den Kulissen wird auch in der Region Trier um Einfluß und Rückhalt gerungen, um am 26. März 2006 bei der Mandatsverteilung dabei zu sein.

Ein Jahr vor der Wahl zeigen die Umfragen ein offenes Rennen zwischen SPD/FDP-Koalition und der Opposition von CDU und Grünen um die Vorherrschaft im Mainzer Landtag – entsprechend heftig wird in den Parteien um die chancenreicheren Startpositionen gekämpft. So mancher Noch-Mandatsinhaber kann sich dabei gelassen zurücklehnen.

Finanzminister Gernot Mittler (SPD, 65) hat seinen Rückzug für das kommende Frühjahr ebenso angekündigt wie Landtagspräsident Christoph Grimm (SPD, 61), CDU-Urgestein Georg Gölter (65) und rund zehn andere Abgeordnete. Gleich fünf Interessenten hat der Verzicht des CDU-Abgeordneten Dieter Schmitt (60) auf eine erneute Kandidatur im Wahlkreis Konz/Saarburg auf den Plan gerufen. Dort stehen bisher Jürgen Dixius (Saarburg), Karl-Heinz Frieden (Nittel), Bernd Henter (Konz), Klaus Marx (Kell) und Stefanie Nickels (Hermeskeil) bereit, sich um die Nachfolge zu bewerben. Entschieden wird aber erst am 9. Juni.

Der Konkurrenz stellen muss sich auch die Wittlicher Abgeordnete Elfriede Meurer. Gegen die Nachrückerin des Ende 2001 verstorbenen Abgeordneten Johannes Berg wollen CDU-Kreisvize Hubert Thönes und Ortsbürgermeister Fritz Kohl (Bruch) antreten. Bereits erneut nominiert sind Michael Billen (Bitburg-Prüm) und Herbert Schneiders (Daun). Unstrittig sind Spitzenkandidat Christoph Böhr (Trier), Alexander Licht (Wittlich) und wohl auch Arnold Schmitt (Trier/Schweich), der 2001 den Sprung in den Landtag verpasste. Noch nicht gesichert ist bisher die erneute Kandidatur der Prümer Bürgermeisterin Mathilde Weinandy, die 2001 als Direktkandidatin für den Nahe-Wahlkreis Kirn/Sobernheim über einen vorderen Listenplatz den Einzug ins Landesparlament schaffte. Weinandy selbst ist guter Dinge, erneut an der Nahe zum Zug zu kommen. Die CDU wird Mitte Juli erstmals eine Landesliste aufstellen.

Ebenso wie bei der CDU haben auch bei der SPD nur Direktkandidaten in einem Wahlkreis im September Aussicht auf einen erfolgversprechenden Listenplatz und damit eine zweite Chance auf ein Mandat, wenn der Wahlkreis nicht unmittelbar gewonnen werden kann. Direktmandate für die SPD gewannen 2001 in der Region nur der Trierer Christoph Grimm, den nun Sozialministerin Malu Dreyer beerbt, sowie Manfred Nink, der erneut für Trier/Schweich antritt. Für einigen Wirbel sorgt bei den Genossen in Bitburg-Prüm die Herausforderung der Landtagsabgeordneten und Kreisvorsitzenden Monika Fink durch die Wirtschaftswissenschaftlerin Birgit Nolte-Schuster (Prüm). Chancen hätten beide nur in der traditionellen CDU-Region über einen Listenplatz. Gute Aussichten auf die Nachfolge des ausscheidenden Günter Rösch (Bernkastel-Kues) werden seiner bisherigen B-Kandidatin Bettina Brück (Thalfang) eingeräumt. Allerdings ist auch Reinhard Grasnick, Ortsbürgermeister von Burgen, als Kandidat benannt.

Unstrittig sind für die Wahlkreise Daun und Wittlich die Abgeordneten Astrid Schmitt und Dieter Burgard. Die SPD stellt bisher sechs Abgeordnete in der Region, die CDU – Weinandy mitgerechnet – sieben. Für die FDP bleibt dagegen Edmund Geisen (Daun) erneut aussichtsreichster Anwärter. Allerdings könnte nach den Vorstellungen des Bezirksvorstandes Eifel-Hunsrück nach der Vorsitzenden Nicole Morsblech (Feilbingert/Nahe) und Geisen die Trierer Justiz-Staatssekretärin Stefanie Lejeune am 25. Juni auf Platz drei der Bezirksliste nominiert werden. Bisher stellt der Liberalen-Bezirk jedoch nur zwei Abgeordnete. Mehr Kandidaten als aussichtsreiche Plätze gibt es auch bei den Grünen, nachdem die beiden Parteivorsitzenden Manfred Seibel und Tabea Rößner erklärt haben, dass es sie in den Landtag zieht. Gesetzt ist lediglich Ise Thomas auf Platz eins. Der Trierer Abgeordnete Rainer Marz muss sich vermutlich auf Platz vier auf Kampfkandidaturen einstellen, auch wenn Parteichef Manfred Seibel kühn zehn Mandate (bisher: sechs) als Wahlziel proklamiert.

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