350 Polizisten, 100 Meter Gitter

TRIER. Letztes Saison-Heimspiel der Eintracht – und das vor einem arbeitsfreien Tag und ausgerechnet gegen Dynamo Dresden. Das klingt nach reichlich Arbeit für die Ordnungs- und Sicherheits-Kräfte im und ums Moselstadion herum. "Wir sind gewappnet", versichert Einsatz- leiter Franz-Dieter Ankner (Polizei-Direktion Trier).

Dynamo Dresden rangiert im Zweitliga-Mittelfeld. Teile der Anhängerschaft hingegen zählen zur nationalen Spitze, und zwar im unrühmlichen Sinne. 300 von ihnen wurden bereits mit bundesweitem Stadion-Verbot belegt. Aber auch darüber hinaus gibt es noch zahlreiche "Fans", denen ein unguter Ruf vorauseilt. Schon deshalb stellt das Spiel am Sonntag im Moselstadion eine besondere Herausforderung für die Polizei dar. Erschwerend hinzu kommt die Feiertags-Konstellation. Der arbeitsfreie Montag wird dazu beitragen, dass nicht alle Gäste direkt nach Abpfiff den Heimweg antreten, sonder vielleicht in die Altstadt weiterziehen. "Wir stellen uns mit einer veränderten Einsatztaktik auf so genannte Problem-Fans ein", kündigt Franz-Dieter Ankner, Chef der Polizei-Direktion Trier, an. Der 47-Jährige leitet am Sonntag den Einsatz von rund 350 Polizeibeamten. Zum Vergleich: Das sind doppelt so viele wie zwei Wochen zuvor beim Eintracht-Heimspiel gegen den Karlsruher SC. Ankner rechnet mit 1500 bis 2000 Dynamo-Fans ("Die Masse davon sicher friedfertig"), die überwiegend mit Reisebussen und Personenwagen nach Trier kommen. Um die möglichst störungsfrei und leicht kontrollierbar zum Spiel und wieder zu den Fahrzeugen zurück zu geleiten, wird die Zurmaiener Straße beim Stadion teilweise gesperrt. Ankner: "Wir brauchen die beiden Fahrstreifen Richtung Verteilerkreis als Anfahrfläche für Busse. Der Durchgangsverkehr wird jeweils einspurig daran vorbeigeführt.Polizei auch nach Abpfiff in Bereitschaft

Die Trennung von "Sicherheitszone" und befahrbarer Straße erfolgt in Höhe Stadion/Exzellenzhaus per Schutzgitter, die auf einer Länge von rund 100 Metern die Verkehrstechnik-Firma Wöffler auf dem Mittelstreifen aufbaut. Michael Wöffler (36) und sein vierköpfiges Team sind am Sonntag von 8 bis 21 Uhr im Verkehrs-Einsatz. Die Kosten von rund 3500 Euro zahlt die Eintracht. Auch die Polizei steht noch längere Zeit nach dem Abpfiff in Bereitschaft. Ankner: "Wir sind dabei, wenn der Ordnungsdienst den Einlass kontrolliert, und auch später in der City präsent. Wenn erforderlich, werden wir einschreiten - bis hin zur Festnahme."

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