Als Gemeinschaft in ein neues Leben

Trier · Einmal pro Woche können 80 Flüchtlingskinder aus der Trierer Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende in der Trierer Arena Ball spielen, rennen oder Gymnastik machen. Zum Auftakt des Gemeinschaftsprojekts war Integrationsministerin Irene Alt mit dabei.

 Für ein paar Minuten einfach Kind sein: Junge Flüchtlinge aus der Trierer Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (Afa) machen unter Anleitung Übungen mit dem Ball. TV-Foto: Katja Bernardy

Für ein paar Minuten einfach Kind sein: Junge Flüchtlinge aus der Trierer Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (Afa) machen unter Anleitung Übungen mit dem Ball. TV-Foto: Katja Bernardy

Trier. "Ich mag Fußball und Basketball", sagt Zotne (16). In der Arena zu rennen und mit dem Ball zu spielen, mache ihm Spaß. Zotne ist aus dem Kosovo geflohen und lebt seit einem Monat in der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (Afa) in Trier. Er ist eines von rund 80 Flüchtlingskindern, die donnerstags und freitags Sport in der Arena Trier machen können.
"Viele Flüchtlingskinder haben in ihren Heimatländern und während der Flucht Traumatisierendes erlebt", sagte Integrationsministerin Irene Alt (Grüne) zum Auftakt des Sportprogramms. "Es ist uns ein besonderes Anliegen, ihnen Angebote zu machen, damit sie wieder Kind sein können", sagte die Ministerin. Sport trage dem natürlichen Bewegungsdrang der Kinder Rechnung, fördere die Gemeinschaft, und im Sport fänden alle eine gemeinsame Sprache. Dass es keiner großen Worte bedarf, zeigten etwa das gemeinsame Zahlenspiel der Kinder oder Übungen mit dem Basketball.
"Sport und Freude an der Bewegung sind ganz wichtig für Kinder. Um auch den Flüchtlingskindern in Trier dieses zu bieten, haben wir Vereine und Schulen zusammengebracht", erklärte Dagmar Barzen, Präsidentin der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD). Drei Trie rer Schulen unterstützen das Projekt: Schüler der Ausonius-Grundschule, des Max-Planck-Gymnasiums und des Auguste-Viktoria-Gymnasiums. Sie sammeln Turnschuhe für die Flüchtlingskinder. Die Arena Trier steht für die sportliche Nutzung zur Verfügung, und der FSV Tarforst und die AOK stellen Übungsleiter für das wöchentliche Sportprogramm. Barzen bedankte sich bei dem Ideengeber des Projekts, dem pensionierten Schulsportreferenten der ADD, Theo Lamberts.
"Wir wollen mit dem Sport- und Bewegungsangebot ein deutliches Zeichen für eine Willkommenskultur setzen", sagte Lamberts. Neben der motorischen Förderung könne Sport auch ein Schlüssel zum Spracherwerb sein und helfe bei der Integration.
Unterstützer sind der Landessportbund Rheinland-Pfalz, die Lotto-Stiftung und der Fußballverband Rheinland. Sponsoren sind die Stiftung Zukunft für Kinder, die Elisabeth-Schaffner-Stiftung, die Rotarier Trier, der Lions-Club Trier, die Volksbank Trier, das Sporthaus Simons, die Nikolaus-Koch-Stiftung und der Verein Herzen berühren.

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