Die FH heißt jetzt Hochschule

Trier · Die 7000 ehemaligen Trierer Fachhochschüler sind seit kurzem Hochschüler: Die bisherige Fachhochschule (FH) macht von einer Gesetzesänderung Gebrauch, nach der sich staatliche Fachhochschulen nun Hochschule nennen dürfen. Diese Aufwertung trage der Entwicklung der Hochschule Rechnung, sagt Präsident Jörg Wallmeier.

 Studierende sind auf dem Campus am Schneidershof unterwegs: Sie können sich nun Hochschüler nennen. TV-Foto: Friedemann Vetter

Studierende sind auf dem Campus am Schneidershof unterwegs: Sie können sich nun Hochschüler nennen. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. Die Fachhochschule Trier nennt sich ab sofort Hochschule Trier. Damit sind alle 7000 Studierenden unter ihrem Dach - an den Standorten Schneidershof, Irminenfreihof, Birkenfeld und Idar-Oberstein - nun offiziell Hochschüler.
Hintergrund ist eine Änderung des rheinland-pfälzischen Hochschulgesetzes, das es allen staatlichen Fachhochschulen im Land ermöglicht, sich offiziell in Hochschule umzubenennen.
Ziel der Gesetzessänderung ist eine formelle Gleichstellung mit ausländischen Fachhochschulen, die bereits den Titel "Universities" mit dem Zusatz "of Applied Sciences" (zu deutsch: angewandte Wissenschaft) tragen.
Hochschulen nähern sich an


Der Trierer Hochschul-Präsident Jörg Wallmeier begrüßt den Etikettenwechsel: "Der neue Name bedeutet für uns eine Aufwertung, die den Wechsel von Studierenden zwischen Universitäten und Hochschulen erleichtert." Seit mit der Einführung der Bachelor- und Masterabschlüsse auch Studiengänge an der Universität in der Regel nur noch drei Jahre dauern, entfällt dieses Unterscheidungsmerkmal.
Wallmeier sagt, das Studienangebot der Hochschule unterscheide sich "in Gewichtung und Praxisnähe von dem der Universität", sei aber "prinzipiell gleichwertig". Dass die Lehre an Universität und Hochschule sich aneinander angleicht, sieht auch der Bundesgerichtshof so. Er stellte in einem Urteil fest, dass die Tätigkeit der jeweiligen Professoren im Wesentlichen gleichwertig sei - auch, wenn es Unterschiede im Werdegang gebe.
Ein Universitätsprofessor besitzt die beiden höchsten wissenschaftlichen Qualifikationen, Promotion und Habilitation. Dagegen reicht einem Hochschulprofessor eine fünfjährige Berufstätigkeit nach der Promotion.
Wallmeier betont, dass an der Hochschule Trier auch Promotionen möglich sind: im Bereich Bioverfahrenstechnik am Umweltcampus Birkenfeld. Das habe seiner Einrichtung die Mitgliedschaft in der European University Association (EUA) ermöglicht, dem Verband europäischer Hochschulen. Der Präsident verweist auch auf neue kooperative Masterstudiengänge mit der China Academy of Finearts bei der Edelsteingestaltung: "Unsere Studiengänge entwickeln sich spezieller als an den Universitäten und in enger Betrachtung des Marktes. Die Universitäten sind Ozeandampfer, und wir sind Küstenmotorschiffe, die in den Schnellen und zwischen den Inseln hin und her manövrierenen." Das jetzige Profil habe sich die Hochschule Trier aus dem klassischen Bild der Ingenieurschule heraus geschaffen, sagt Wallmeier. "Das wollen wir weiter offensiv betreiben, und das berücksichtigen wir nun auch im Namen."
Extra

Mit dem Namen haben sich auch die E-Mail-Adressen an der Hochschule geändert. Sie werden nun nach dem Prinzip mustermann@hochschule-trier.de gebildet. Die Homepage heißt www.hochschule-trier.de. Zunächst wird die Hochschule allerdings auch noch über die alten E-Mail-Adressen erreichbar sein. cig

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