Benefizprojekt Ein Engel für schwerkranke Kinder

TRIER · Kinderhospize nehmen bundesweit am Kinder-Lebens-Lauf teil. Der Angel, eine Skulptur, wird dabei durch das Land getragen und von Superhelden begleitet. Auch Trier ist dabei.

 Superhelden in Trier: Das Trierer Nestwärme-Hospizteam nimmt am Kinder-Lebens-Lauf des Bundesverbandes Kinderhospize teil. Von links: Batman, Harley Quinn, der Joker und Robin.

Superhelden in Trier: Das Trierer Nestwärme-Hospizteam nimmt am Kinder-Lebens-Lauf des Bundesverbandes Kinderhospize teil. Von links: Batman, Harley Quinn, der Joker und Robin.

Foto: Friedemann Vetter

  Vor der Porta Nigra in Trier haben sich  viele Interessierte um einen kleinen, bunten Pavillon mit Menschen in farbigen T-Shirts und Superheldenkostümen versammelt. Höhepunkt an diesem Donnerstagmittag ist die Übergabe des  sogenannten Angels (Engel) an das Kinderhospizteam des Vereins Nestwärme.

Der Verein engagiert sich seit 1999 für Familien mit schwerkranken und behinderten Kindern. Die zweite Vorsitzende Elisabeth Schuh sagt: „Familien sind das Zentrale für uns. Wir können Familien mit schwerkranken Kindern nicht allein lassen.“

In diesem Jahr wurde der Kinder- Leben-Lauf gestartet. Dies ist eine bundesweite Aktion, an der viele Kinderhospize in ganz Deutschland teilnehmen. Ähnlich wie das olympische Feuer wird der Angel von Station zu Station weitergetragen.

Insgesamt 6000 Kilometer sollen in 132 Tagen gelaufen werden. Startpunkt war am 4. Juli  in Berlin. 40 Stationen später erreicht der Angel dann Trier, wo die Fackel vom Kinderhospizteam des Vereins Nestwärme entgegengenommen wird. Von der Porta Nigra aus geht es mit der Fackel, begleitet von Comicfiguren wie Batman und Joker, Richtung Haus der Familie. Die nächste Station ist Bous im Saarland, bis der Angel am 13. Oktober wieder in Berlin, der Zielstation, einlaufen soll.

Mit dieser Aktion will der Bundesverband Kinderhospiz auf das Hospizthema aufmerksam machen, denn für viele Menschen sind sterbende, schwerkranke oder behinderte Kinder noch immer ein Tabuthema. Dieses Schweigen soll gebrochen werden.

Schuh sagt: „Für uns ist es ganz wichtig, dass sich die Leute aus der Region für das Thema öffnen und sich damit befassen.“

Für Nestwärme stehen vor allem die Lebensfreude und Lebensqualität der betroffenen Familien im Vordergrund, denn neben den Belastungen, dem Stress und den vielen Arztterminen, die wahrgenommen werden müssen, sollen Eltern mit ihnen zur Seite gestellten ehrenamtlichen Helfern die Möglichkeit bekommen, ihre Sorgen und Ängste mit jemandem außerhalb der Familie besprechen zu können.

Kinderhospizleiterin Yvonne Stumm ergänzt: „Es ist besser, mit jemand außerhalb der Familie über seine Sorgen zu reden, denn diese stehen der Krankheit neutraler gegenüber als selbst involvierte Personen.“

Neben dem Hospizdienst engagiert sich Nestwärme in Trier beispielsweise auch in den Bereichen Kinderkrankenpflegedienst oder ambulante Brückenpflege. Daneben betreibt der Verein noch eine inklusive Kinderkrippe mit behinderten und gesunden Kindern am Balduinbrunnen.  Schuh sagt: „Wir wollen betroffene Familien in jeglicher Hinsicht unterstützen.“

Wer sich für das Thema begeistert und gerne helfen möchte, kann über die Internetseite des Vereins (https://nestwaerme.de/) online spenden oder sich als Fördermitglied registrieren. Darüber hinaus werden immer ehrenamtliche Hospizhelfer gesucht, die in Qualifizierungskursen auf ihre Aufgaben vorbereitet werden. Alle Spenden kommen  in Gänze den schwerkranken und behinderten Kindern sowie ihren Familien zugute.

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