Im Gulliver-Format

TRIER. (red) Trier ist bald um eine Attraktion reicher: Die begehbare geologische Karte, die zur Zeit auf dem Petrisberg entsteht, ist in Europa einmalig. Auf einem 650 Quadratmeter großen Areal in der Nähe des "Turms Luxemburg" werden die geologischen Regionen von Rheinland-Pfalz mit ihren vielen unterschiedlichen Gesteinen maßstabsgetreu abgebildet.

Die Koproduktion der Universität Trier, des Rathauses, des Landesamts für Geologie und Bergbau und des Planungsbüros Ernst & Partner war ursprünglich als Bestandteil der Landesgartenschau vorgesehen. An den Gesamtkosten in Höhe von rund 183 000 Euro ist neben dem rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium und der Nikolaus-Koch-Stiftung auch die Stadt Trier mit einem Zuschuss von knapp 61 000 Euro beteiligt. Die Einweihung ist für Juli vorgesehen. Grauwacker und Quarzite im Hunsrück, Rotliegendes im Pfälzer Wald, Schotter in der Vorderpfalz, Tertiärkalk im Mainzer Becken, Dachschiefer im Moseltal, Sandstein und vulkanischer Basalt in der Eifel - insgesamt finden sich mehr als 20 verschiedene Gesteinsarten im begehbaren Rheinland-Pfalz. Höhenunterschiede von bis zu 1,5 Metern verdeutlichen das Landschaftsrelief. Vom "Turm Luxemburg" aus sind die aus dem Atlas bekannten Umrisse des Bundeslandes sehr gut zu erkennen. Die begehbare Karte geht zurück auf eine Idee von Friedrich Häfner vom Landesamt für Geologie und Bergbau. Grundlage war eine gängige geologische Landkarte. Daraus entwickelten die Geologen zunächst ein Modell, das dann vom Planungsbüro Ernst & Partner im Gelände umgesetzt wurde. Die verwendeten Gesteine stammen jeweils genau aus der Region, die sie in der Miniaturausgabe von Rheinland-Pfalz repräsentieren. Solange die Bauarbeiten noch andauern, ist die Geokarte nicht zugänglich. Später werden Infotafeln die Orientierung erleichtern und die Besucher mit dem nötigen Hintergrundwissen versorgen. Ausführliche Infos gibt es im Internet unter www.uni-trier.de/BegehbareGeolKarteRLP/.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort