Knatternde Überraschung zur eisernen Hochzeit

Fell · In Waldrach hatte es gefunkt, in Fell haben sie geheiratet: 1949. Josefa und Matthias Schneider (beide 86 Jahre alt) erneuerten jetzt ihr Eheversprechen zum dritten Mal und feierten im Gasthaus Fellertal im Kreise ihrer Lieben das seltene Fest der eisernen Hochzeit. Eine knatternde Überraschung rührte das Paar.

 Freuen sich über die Überraschung: Zur eisernen Hochzeit hatte der Schwiegersohn die alte DKW 175 wieder fit gemacht. TV-Foto: Katja Bernardy

Freuen sich über die Überraschung: Zur eisernen Hochzeit hatte der Schwiegersohn die alte DKW 175 wieder fit gemacht. TV-Foto: Katja Bernardy

Fell. Eisern ist zwischen beiden der Zusammenhalt, ansonsten schlagen sie sehr sanfte Töne an, wenn man sie etwa danach fragt, was sie aneinander am meisten schätzen. Sie: "Seine Liebe und Zartheit." Er: "Dass sie so gut ist und ihre Schönheit."
Einträchtig gehen Josefa und Matthias Schneider seit 65 Jahren gemeinsam durchs Leben. "Bei der Musik in Waldrach, dem Heimatort meines Mannes, haben wir uns kennengelernt", erzählt die rüstige Seniorin von dem lebensverändernden Moment. In den Nachkriegsjahren gaben sich die gebürtige Fellerin und der Mann aus dem Ruwertal das Ja-Wort: am 31. Mai 1949 standesamtlich, zwei Tage später kirchlich in der Pfarrkirche St. Martin in Fell. Am gleichen Ort haben sie nun während eines feierlichen Gottesdienstes ihr Eheversprechen zum dritten Mal erneuert - fünfzehn Jahre zuvor während ihrer goldenen und vor fünf Jahren während ihrer diamantenen Hochzeit. Auch die Bergmannskapelle Fell spielte wieder ein Ständchen.
"Danke, und ich hoffe, dass wir ein viertes Mal das Glück haben werden", sagte Josefa Schneider den Musikern. Das Paar, das nach wie vor eigenständig lebt, hat drei Töchter, Schwiegersöhne, fünf Enkel und ebenso viele Urenkel. Matthias Schneider hat bis zur Rente mehr als 35 Jahre im Trie rer Walzwerk Schicht gearbeitet. Nach Feierabend rief die Arbeit in den Weinbergen und der Landwirtschaft.
Ebenso wie für Josefa Schneider, die sich ansonsten um den Haushalt und die Kinder kümmerte. Eine besondere Überraschung hatte sich Schwiegersohn Helmut Krämer für das rüstige Jubelpaar ausgedacht: Er hatte die alte DKW 175 aus dem Jahr 1955 wieder fahrtüchtig gemacht: "Seit 1965 hatte sie im Keller gestanden", erzählte Krämer. Das Knattern der blitzblanken Maschine rührte das Paar. Schöne Erinnerungen, aber auch ein tragischer Moment wurden wach: "1959 war ich damit schwer verunglückt und lag zehn Tage im Koma", sagte der Senior. "So ist es im Leben. Es gab schlimme Momente, wir hatten viel Arbeit, aber auch sehr, sehr viel Glück", sagte die schicke Braut. Ihr Gatte nickte zustimmend.
Glück wünschten dem eisernen Brautpaar auch der Kreisbeigeordnete Helmut Reis im Namen des Kreises Trier-Saarburg und der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin. Rudolf Körner, Beigeordneter der Verbandsgemeinde (VG) Schweich, gratulierte stellvertretend für die VG und Michael Rohles als Beigeordneter der Ortsgemeinde Fell.
Josefa und Matthias Schneiders Rezept für ihre lange, gute Ehe: "Alles gemeinschaftlich machen, dann ist Ruhe und Frieden. Wenn einer dominiert, dann klappt es nicht." kat

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