Nachmittags wird's noch lebhafter

SCHWEICH. Der Kindergarten "Kinderland" an der Bahnhofstraße, der sich unter der Trägerschaft der Stadt Schweich befindet, soll um weitere 15 Ganztagsplätze aufgestockt werden, wobei gleichzeitig eine Regelgruppe entfällt. Dies beschloss der Schweicher Stadtrat einstimmig in seiner jüngsten Sitzung.

 Nachmittags im "Kinderland" mit Betreuern (von links): Praktikantin Lisa Vogel, Erzieherin Jenny Schlöder, Marc Barthelmes (Freiwilliges Soziales Jahr) und Erzieherin Melanie Jakobs. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Nachmittags im "Kinderland" mit Betreuern (von links): Praktikantin Lisa Vogel, Erzieherin Jenny Schlöder, Marc Barthelmes (Freiwilliges Soziales Jahr) und Erzieherin Melanie Jakobs. TV-Foto: Friedhelm Knopp

Wegen des unverändert hohen Bedarfs hatte das Kreisjugendamt im vergangenen Jahr die Anhebung von derzeit 30 auf 45 Ganztagsplätze angeregt. Im November fand dazu eine Besprechung im "Kinderland" statt, an der die Erste Beigeordnete der Stadt Schweich, Anita Kruppert, sowie die Vertreter des Kreises, der Verbandsgemeinde und die Träger der anderen Schweicher Einrichtungen teilnahmen. Das Ergebnis der Besprechung war ein Beschlussvorschlag für den Schweicher Stadtrat, der auf drei Punkten fußt: Die Stadt Schweich als Trägerin des "Kinderlands" erweitert das Angebot von 30 auf 45 Ganztagsplätze. Durch die Aufstockung muss der Personalstand um eine halbe Stelle erweitert werden. Auch die Stundenzahl des Küchenpersonals erweitert sich entsprechend. Die Kücheneinrichtung wird der gestiegenen Zahl an Ganztagsplätzen angepasst. Dazu soll bei der Kreisverwaltung Trier-Saarburg ein Zuschuss in Höhe von 40 Prozent beantragt werden. Im Detail ergeben sich daraus folgende Aufwendungen und Neuerungen: Die für 45 Ganztagsplätze erforderliche Erweiterung der Küche ist mit verhältnismäßig wenig Aufwand verbunden. Die Kosten dafür betragen rund 5000 Euro. Um die tägliche Anzahl der Essen bewältigen zu können, muss die Arbeitszeit des Küchen- und Reinigungspersonals um fünf Wochenstunden angehoben werden. Bei den Erziehungskräften ist eine Erweiterung um 19,5 Stunden erforderlich. Diese Anforderung ließe sich durch interne Regelungen ohne Neueinstellungen erfüllen. 40 Prozent der Erweiterungskosten übernimmt die Kreisverwaltung. Eine Zusage liegt bereits vor. Die gestiegenen Personalkosten sollen weitgehend durch das höhere Aufkommen an Kindergartenbeiträgen gedeckt werden. Vor der Beratung durch den Stadtrat hatten der Haupt- und Finanzausschuss sowie der Jugend- und Sportausschuss der Erweiterung grundsätzlich zugestimmt. Beratungsbedarf bestand aber noch über die Frage der künftigen Essensanlieferung und Portionierung. In den Ausschüssen war angeregt worden, die Versorgung - wie in der Grundschule - an eine Catering-Firma zu übertragen. Eine Wittlicher Firma hatte angeboten, kindgerechte Portionen zum Preis von 2,70 Euro (heutiger Preis: 2,40 Euro) zu liefern. Darin enthalten wären alle Nebenarbeiten wie Portionieren, Ausgeben und Geschirrabräumen. Derzeit wird die Hauptmahlzeit im "Kinderland" als Tiefkühlkost geliefert und im Haus angewärmt. Salate, Obst, Pudding oder Tee werden vom Küchenpersonal selbst zubereitet. Alle Ratsfraktionen erklärten ihre grundsätzliche Zustimmung zu der geplanten Aufstockung. Auf keine Gegenliebe stieß bei den Ratsmitgliedern hingegen die angebotene Catering-Versorgung. Es gab organisatorische Bedenken, etwa von Hans-Dieter Natus (SPD): "Wird die Catering-Versorgung so vieler Kinder täglich funktionieren? Wie viele Essen werden bereits kalt auf die Tische kommen? Für Renate Kanzler (CDU) ist es "pädagogisch sinnvoller, das Essen den Kindern unportioniert auf den Tisch zu stellen und dort teilen zu lassen". Heinrich Lehnert (FWG) verwies auf die fachkundige Meinung der Kindergartenleiterin Veronica Sicksch, die sich auch gegen das Catering ausgesprochen hatte. Der Beschluss zu Aufstockung des Angebots auf 45 Ganztagsplätze fiel einstimmig. Die Versorgung der Kinder soll nicht umgestellt werden.

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