Proppenvolle Fußgängerzone beim verkaufsoffenen Sonntag am ersten Advent - Durchwachsenes Fazit

Trier · Sehr viele Menschen sind am verkaufsoffenen Sonntag und ersten Advent in Trier unterwegs gewesen. Mit den Weihnachtseinkäufen haben sie sich aber noch zurückgehalten. Viele wollten erst mal nur stöbern - das dürfte an den kommenden Adventssamstagen anders aussehen.

Proppenvolle Fußgängerzone beim verkaufsoffenen Sonntag am ersten Advent - Durchwachsenes Fazit
Foto: (h_st )

Trier. Gerade haben sich die Menschen an Halloween gewöhnt, da schwappt das nächste big thing aus den USA nach Deutschland herüber: der Black Friday. Das ist in den Vereinigten Staaten traditionell der Freitag nach Thanksgiving, den viele US-Amerikaner für erste Weihnachtseinkäufe nutzen und an dem die Händler mit Schnäppchen locken.Der schwarze Freitag war gut


"Wir haben vorgestern auch beim Black Friday mitgemacht, da war ordentlich was los", sagt Simone Schnatz vom Modegeschäft Blutsgeschwister in der Neustraße. Das könne ein Grund dafür sein, dass sich der Betrieb am verkaufsoffenen Sonntag gegen 14 Uhr noch in Grenzen hält. "Derzeit stöbern noch viele, aber erfahrungsgemäß wird es gegen 16 Uhr voller." Man dürfe auch nicht vergessen, dass viele Menschen ihr Gehalt oder auch das Weihnachtsgeld noch nicht auf dem Konto hätten - "das macht sich auch bemerkbar." Gerade hat sie einen Gutschein für Bärbel Fervers aus Solingen ausgedruckt. "Unsere Kinder und Enkel leben in der Umgebung, und wir besorgen heute verschiedene Gutscheine für unsere Enkel" (das können wir hier verraten, ohne eine Weihnachtsüberraschung zunichtezumachen). Manfred Heimes aus Trier hat das Geschenk für seine Frau auch schon in der Tüte. "Jetzt gibt's noch ein Paar Winterschuhe für mich. In aller Ruhe."

Ach ja, der Stresspegel. Der steigt am Sonntag von Stunde zu Stunde, zumindest bei denen, die es eilig haben und schnell durch die Innenstadt wollen: Während der Weihnachtsmarkt sehr viele französische Touristen anlockt, schlendern Menschen aus Trier und Umgebung an den Geschäften vorbei. Je dunkler es wird, desto mehr Einkaufstüten, vornehmlich mit Logos von Parfümerien, Mode- oder Technikmarken bedruckt, werden herumgetragen.

Sehr zufrieden ist Ursula Seiler, Inhaberin der Rappelkiste. Das Spielzeugfachgeschäft ist ein paar Wochen vor Weihnachten natürlich sehr gefragt. "Wir sind heute mit voller Mannschaft da, denn viele Kunden wollen sich informieren und in Ruhe beraten lassen. Dafür ist Zeit nötig", erklärt Seiler. Und was liegt in diesem Jahr unterm Tannenbaum? "An Weihnachten ist klassisches Spielzeug sehr gefragt - Puppen, Kaufladen, Kinderküchen oder hochwertiges Holzspielzeug."

Gerd Guillaume, Vorsitzender der City-Initiative, weist darauf hin, dass es stark von der Branche abhänge, wie viel am Sonntag umgesetzt worden sei. "Aus unserer Sicht war das Einkaufsverhalten noch verhalten", resümiert er und lobt "die gute Weihnachtsstimmung, auch bedingt durch den Weihnachtsmarkt und die Eislaufbahn auf dem Kornmarkt".Extra

 Die Porta Nigra bietet eine tolle Aussicht auf die Fußgängerzone. Und auch ein bisschen Erholung vom Einkaufs- und Weihnachtsmarkttrubel.

Die Porta Nigra bietet eine tolle Aussicht auf die Fußgängerzone. Und auch ein bisschen Erholung vom Einkaufs- und Weihnachtsmarkttrubel.

Foto: (h_st )
Proppenvolle Fußgängerzone beim verkaufsoffenen Sonntag am ersten Advent - Durchwachsenes Fazit
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Und dann war da noch ... Verkaufsoffener Sonntag in Trier - wir haben Händler befragt, mit Touristen gesprochen und Einheimische interviewt. Dann, auf dem Weg in die TV-Redaktion: Rechts zwei Punks auf dem Boden, die Geld schnorren. Wie läuft für sie das Geschäft an einem verkaufsoffenen Sonntag eigentlich? "Es ist zwar viel Geld im Umlauf, aber das landet nicht bei uns", sagt einer der beiden, seinen Namen nennen will er nicht ("Man kennt uns hier in Trier, wir sind die mit den fünf Bechern"). Freitags oder samstags laufe es besser, vor allem mit denen, die unterwegs seien zu einer Party. "Das soll sich jetzt nicht so anhören, als würde ich jammern, aber wir sind die, die vom verkaufsoffenen Sonntag am wenigsten profitieren." bec

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