Realschule und Westtrasse: Ortsbeirat setzt Zeichen

Trier · Mit der Wahl seines Tagungsorts hat der Ortsbeirat Trier-West signalisiert: "Unsere Schule gehört zum Stadtteil und ist unverzichtbar". Einstimmig haben sich die Ratsmitglieder einer gemeinsamen Resolution zum Güterlärm ab der Westtrasse, die heute Abend im Stadtrat verabschiedet wird, angeschlossen.

Trier. Heute Abend wird der Stadtrat eine gemeinsame Resolution von SPD, CDU, Linken, Grünen und Piraten zum "Güterlärm an der Westtrasse" verabschieden. Darin wird die Deutsche Bahn zum Handeln aufgefordert, da die Anwohner durch den Lärm stark beeinträchtigt werden: Es wird unter anderem eine Minimierung des umgeleiteten Güterverkehrs auf das Nötigste gefordert, eine zeitnahe Erstellung eines Lärmgutachtens sowie eine Absenkung der Durchfahrtsgeschwindigkeit auf 50 Kilometer pro Stunde im Stadtbereich.
Auch Informationen über die mittel- und langfristige Nutzungsabsicht der Westtrasse für den Güterverkehr durch die Deutsche Bahn wird verlangt. Insbesondere werden Informationen eingefordert, ob die Westtrasse überhaupt und wenn ja, ab wann und in welchem Ausmaß in das Konzept einer europäischen Hochleistungsgüterverkehrstrasse einbezogen wird. Der Ortsbeirat Trier-West plädiert für eine maximale Durchfahrtsgeschwindigkeit im Stadtbereich auf 30 Kilometer pro Stunde und schloss sich in allen weiteren Punkten der Resolution einstimmig an. Ungewiss ist nach wie vor die Zukunft der drei Realschulen plus in Trier: Die Schließung einer Schule oder eine Verlagerung schwebt wie das sprichwörtliche Damoklesschwert über den Schulen. "Die Realschulen werden bald wieder Thema sein", sagte Horst Erasmy (CDU). Und kündigte an: "Wir bleiben am Ball. Unsere Schule gehört in unser Stadtviertel." Mit der Tagung im Lehrezimmer der Kurfürst-Balduin-Realschule plus setzte der Beirat ein deutliches Zeichen. Schulleiter Eugen Lang informierte die Ratsmitglieder unter anderem über Anmeldezahlen (zurzeit 44 Neuanmeldungen) und über die Teilnahme am Comenius-Projekt. Ein Drittel der Realschüler habe bisher an den verschiedensten Projekten mit Schulen aus acht Ländern teilgenommen, erläuterte Lang.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt: Bettina Mann, Jugendhilfe planerin der Stadt, stellte das Bundesmodellprojekt "Jugend stärken im Quartier" vor. Es läuft über vier Jahre, bis 2018, in den Trierer Stadtteilen Nord, Ehrang, Mariahof und West und soll junge Menschen bis 27 Jahren in erster Linie beim Übergang von der Schule ins Berufsleben unterstützen (der TV berichtete). Laut Mann sollen Jugendliche und junge Erwachsene vor allem durch eine individuelle Einzelbetreuung gestärkt und begleitet werden. Zu bestehenden Angeboten wird in Trier-West im Rahmen des Bundesprojekts eine Vollzeitstelle geschaffen. kat

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