Renommierter deutscher Wissenschaftspreis geht an ehemaligen Trierer

Trier/Potsdam/Berlin · Die Doktorarbeit des früheren wissenschaftlichen Mitarbeiters der Uni Trier, Benjamin Höhne, wird mit dem Wissenschaftspreis des Bundestags ausgezeichnet. Seine Dissertation hatte Höhne in Trier eingereicht.

 Der Deutsche Bundestag (Bild) verleiht seinen Wissenschaftspreis an Benjamin Höhne. Symbolfoto: Deutscher Bundestag/Thomas Trutschel/photothek.net

Der Deutsche Bundestag (Bild) verleiht seinen Wissenschaftspreis an Benjamin Höhne. Symbolfoto: Deutscher Bundestag/Thomas Trutschel/photothek.net

Foto: red red (red), Thomas Trutschel/photothek.net ("TV-Upload red"

Dr. Benjamin Höhne erhält für seine an der Universität Trier eingereichte Dissertation den Wissenschaftspreis des Deutschen Bundestags. Am 10. Juni wird ihm Bundestagspräsident Norbert Lammert den renommierten Preis überreichen.

Benjamin Höhne, der von 2006 bis 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl "Regierungslehre: Westliche Demokratien" der Uni Trier war, ist mittlerweile Lehrbeauftragter an der Universität Potsdam und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Akademie der Bundeswehr in Strausberg bei Berlin (siehe Extra).

Die vom Trierer Politikwissenschaftler Prof. Dr. Uwe Jun betreute Doktorarbeit mit dem Titel "Rekrutierung von Abgeordneten des Europäischen Parlaments" ging den Fragen nach, wie Parteien Abgeordnete für Parlamente rekrutieren und wer die Bewerber um eine solche Nominierung sind.

Weitere zentrale Fragen lauteten: Wer wählt die Parlamentskandidaten aus? Welche Kriterien sind dabei maßgeblich? Und wie demokratisch verläuft dieser Prozess? Am Beispiel der Europawahl 2009 zeichnet die Studie ein umfassendes Bild von Kandidatenaufstellungen, wie es bisher in der deutschsprachigen Forschung nicht verfügbar war.

Benjamin Höhnes Studie nutzt ein parteienvergleichendes, multi-methodisches und bi-perspektivisches Forschungsdesign. Auf der Grundlage einer schriftlichen Befragung, an der sich 1556 Parteimitglieder beteiligt haben, wird unter anderem aufgezeigt, wie die Parteien versuchen, den Spagat zwischen internen Restriktionen und äußeren Herausforderungen zu überwinden. Als Reformansatz für zukünftige Rekrutierungen von Abgeordneten entwarf Höhne zudem ein Modell, das die Ansprüche der Effizienz, der Mitwirkung, der Transparenz und der Kandidatenprofessionalität in Einklang miteinander bringen können soll.

Der mit 10 000 Euro dotierte Wissenschaftspreis des Deutschen Bundestags soll "hervorragende wissenschaftliche Arbeiten der jüngsten Zeit, die zur Beschäftigung mit den Fragen des Parlamentarismus anregen und zu einem vertieften Verständnis parlamentarischer Praxis beitragen" würdigen. Der Preis, vom Parlament 1989 aus Anlass seines 40-jährigen Bestehens begründet, wird seit 1997 im zweijährigen Turnus verliehen. redExtra

 Benjamin Höhne. Foto: Uni Potsdam

Benjamin Höhne. Foto: Uni Potsdam

Foto: red red (red) ("TV-Upload red"

Dr. phil. Benjamin Höhne war von 2006 bis 2012 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl "Regierungslehre: Westliche Demokratien" der Universität Trier. Seit 2013 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation in Strausberg bei Berlin. Seit dem Wintersemester 2013/14 ist er Lehrbeauftragter an der Universität Potsdam. Von 1999 bis 2005 studierte er Höhne Politikwissenschaft an der Universität Halle-Wittenberg. In seiner Diplomarbeit untersuchte er quantitativ-vergleichend politische Einstellungen der Bevölkerung (2005). Seine Promotion bei Uwe Jun und Suzanne S. Schüttemeyer beschäftigte sich mit Kandidatenaufstellungen in Parteien (2012). Seine Forschungsschwerpunkte sind: Parteien und Parteiensysteme, Kandidatenaufstellungen, Politische Einstellungen und Sicherheitspolitik. (Quelle: Uni Potsdam)

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